Stark rückläufig war aber einmal mehr das allgemeine Interesse an Silber-Futures. Gegenüber der Vorwoche hat sich die Anzahl offener Kontrakte nämlich von 149.850 auf 140.900 Kontrakte (-6,0 Prozent) relativ deutlich reduziert. Dies stellt übrigens den niedrigsten Wert seit Mai 2020 dar. Besonders zuversichtlich blickten im Berichtszeitraum Kleinspekulanten (Non-Reportables) drein, während unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) der Optimismus weniger stark ausgeprägt war. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten machte sich dies per Saldo in einem Zuwachs von 36.100 auf 38.000 Kontrakte (+5,1 Prozent) bemerkbar.

Kleine Terminspekulanten haben ihr Long-Exposure (plus 250 Futures) lediglich leicht ausgebaut und zugleich aber ihre Short-Seite (minus 1.100 Kontrakte) besonders kräftig reduziert. Dadurch hat sich ihre Netto-Long-Position von 14.300 auf 15.600 Kontrakte (+9,1 Prozent) stark erhöht. Unter großen Terminspekulanten fiel der Anstieg der Netto-Long-Position von 21.900 auf 22.300 Futures (+1,8 Prozent) indes relativ verhalten aus. Seit dem Jahreswechsel hat die Dominanz der Großspekulanten somit erheblich nachgelassen. Damals fiel deren Netto-Long-Position nämlich um das Doppelte höher aus.

Silber: Marke von 24 Dollar zurückerobert


Aus charttechnischer Sicht kann man dem Silberpreis einen markanten Rebound attestieren. Damit entfernte sich das Edelmetall aus der Gefahrenzone, die durch den charttechnischen Boden im Bereich von 23 Dollar repräsentiert wird. Für eine Entwarnung scheint die Zeit aber noch nicht reif zu sein, schließlich ist der Silberpreis für seine heftigen Kursausschläge nach oben und unten bekannt und gefürchtet. Dies kommt besonders deutlich durch den CBOE-Silbervolatilitätsindex zum Ausdruck. Dieser übertrifft nämlich mit 28,1 Prozent sein Pendant auf Gold (aktuell: 15,0 Prozent) recht deutlich.

Chartinduziertes Kaufinteresse könnte aufkommen, falls die unterhalb von 26 Dollar verlaufende langfristige 200-Tage-Linie überwunden wird. Diese Durchschnittslinie tendiert derzeit seitwärts. Ein Drehen nach unten wäre zweifellos als negativ anzusehen. Ein Event sollte in den kommenden Wochen aber auf jeden Fall verhindert werden: das Verletzen der unteren Seitwärtstrendbegrenzung. Dann würde sich nämlich aufgrund fehlender "Haltezonen" erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen. Eine markante Unterstützungszone lässt sich nämlich erst im Bereich von 18 Dollar ausmachen. Mit der jüngsten Erholung scheint ein solches Negativszenario aber erst einmal unwahrscheinlicher geworden zu sein.

Bei der Analyse der charttechnischen Timingindikatoren hat sich die Stimmung gegenüber der Vorwoche erneut aufgehellt. So wechselte auf der Charttechnik-Website Tradingview wechselte das Pendel von "Neutral" auf "Kaufen". Von den insgesamt 26 aufgeführten Indikatoren legen derzeit elf das "Kaufen" (Vorwoche: 8), neun das "Halten" (Vorwoche: 10) und sechs das "Verkaufen" von Silber (Vorwoche: 8) nahe.

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