Im Kampf um die Vorherrschaft auf dem deutschen Konsolenmarkt ist Sony mit seiner PS4 der Xbox One von Microsoft wohl uneinholbar enteilt. Das geht aus aktuellen Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor, die www.boerse-online.de vorliegen.

Danach hat Sony alleine zwischen Januar und Juli 2016 von der PS4 hierzulande rund 460.000 Einheiten abgesetzt. Microsoft kommt in Deutschland mit der Xbox One seit Jahresanfang auf rund 105.000 Stück. Damit setzt Sony insgesamt rund vier Mal mehr Konsolen der aktuellen Generation ab als Microsoft. "Sony ist in der aktuellen Konsolengeneration nicht mehr einzuholen", kommentierte ein Branchenexperte im Vorfeld der Gamescom gegenüber BÖRSE ONLINE die Zahlen.

Microsoft: Enttäuschende Bilanz in Deutschland

Beim Blick auf den Gesamtabsatz auf den deutschen Konsolenmarkt fällt die Bilanz für Microsoft noch ernüchternder aus. Seit dem Start der PS4 im November 2013 haben die Japaner alleine in Deutschland rund 3,2 Millionen PS4 abgesetzt. Microsoft bringt es im vergleichbaren Zeitraum gerade auf 710.000 Einheiten. Das entspricht einem Marktanteil von 15,1 Prozent gegenüber 69 Prozent für Sony. Der japanische Wettbewerber Nintendo kommt mit der technologisch weniger anspruchsvollen WiiU auf 15,9 Prozent.



Auch im internationalen Vergleich sieht Microsoft in Deutschland ziemlich alt aus. Nach Berechnungen des US-Branchenportal VG Chartz hält der US-Riese bei den Next-Gen-Konsolen weltweit einen Marktanteil von 28,2 Prozent und damit fast doppelt so viel wie in Deutschland. Sony kommt weltweit auf 54,8 Prozent, Nintendo auf 17,0 Prozent.

Zur Begründung für Sonys klaren Erfolg in der aktuellen Konsolen-Generation verweisen Branchenkenner auf die falsche Positionierung der Xbox One. Während Microsoft in der Werbung vor allem die Vorzüge der Xbox One als Multimedia- und Gaming-Plattform anpries, stellte Sony bei der PS4 von Anfang das Spielerlebnis in den Mittelpunkt. Zudem galt die Xbox One mit einem Startpreis von 499 Euro einschließlich der Bewegungssteuerung Kinect als weniger attraktiv als die PS4. Mehrere Versuche von Microsoft, den schleppenden Xbox-One-Absatz über Preissenkungen anzukurbeln, bremste Sony mit vergleichbaren Schritten einfach aus.



Um endlich wieder aus der Defensive zu kommen, setzt Microsoft nun auf eine Doppelstrategie. Erst vor ein paar Wochen hat das Unternehmen eine aufgebohrte Xbox One S in den Handel gebracht. Sie ist kleiner als das bisherige Modell und kommt mit deutlich mehr Speicher.

Project Scorpio soll die Wende bringen



Parallel dazu arbeitet der US-Riese unter dem Codenamen Project Scorpio bereits am dringend benötigten Nachfolger. Die neue Daddelmaschine soll laut Xbox-Chef Phil Spencer "die leistungsfähigste Konsole aller Zeiten" werden und rechtzeitig zur Weihnachtssaison 2017 in den Handel kommen.

Doch der Erfolg ist derzeit völlig offen. Medienberichten zufolge feilt Sony bereits an der PS 4 Neo. Sie soll hardwaremäßig stark aufgebessert werden und der Rechen-Leistung von Project Scorpio Paroli bieten können. Details dazu dürfte es in gut drei Wochen geben. Am 7. September hat Sony zu einer Pressekonferenz nach New York eingeladen. Dann, heißt es aus Branchenkreisen, dürfte der Konzern die PS4 Neo auch offiziell ankündigen.

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Starke Franzosen

Bei der Software führt der französische Videospiele-Entwickler Ubisoft nach den ersten sieben Monaten erstmals das Ranking in Deutschland an. Im vergangenen Jahr lag der größte europäische Spielehersteller noch auf Rang 5. Den Erfolg verdankt Ubisoft vor allem seinen Blockbuster-Titeln "The Division" und "Far Cry Primal". Auf Rang 2 und 3 folgen Nintendo und Electronic Arts (EA).