Politiker fordern angesichts der Bedrohungslage zu verstärkten Rüstungsinvestitionen auf. Analysten sehen 33 Prozent Kurspotenzial. Von Wolfgang Ehrensberger

Mit einem Plus von zwei Prozent hat sich die Rheinmetall-Aktie am Montag an die MDAX-Spitze gesetzt. Das Papier hat in den vergangenen Monaten seit dem Hoch am 30.6. bei 227,50 Euro deutlich eingebüßt, zuletzt aber wieder Fahrt aufgenommen und notiert derzeit bei 183 Euro. Am Wochenende war angesichts der Bedrohungslage durch den Russland-Ukraine-Krieg massive Kritik an fehlenden Investitionen und am Ausrüstungszustand der Bundeswehr und laut geworden

Verteidigungsministerin: "Wir müssen schneller werden"

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte am Montag der „Rheinischen Post“ und dem „Generalanzeiger“, Deutschland müsse grundsätzlich auf den Verteidigungsfall vorbereitet sein. Die Bundeswehr sei eine „Bündnisarmee“. Sie müsse in allen Bereichen besser werden. Lambrecht sagte weiter, sie sei froh über das 100 Miliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr, mit dem Gerät gekauft und Projekte umgesetzt werden könnten. „Es kann nicht sein, dass wir Material aus allen Ecken der Republik zusammenkratzen müssen. Bei der Beschaffung müssen und werden wir schneller und besser werden", sagte sie. Vertreter von Union und Grünen hatten zuvor kritisiert, dass das Geld aus dem Sondervermögen nicht investiert werde.

Analysten heben Kursziele der Rheinmetall-Aktie an

Der Kursanstieg der Rheinmetall-Aktie wurde von der Nachrichtenagentur Reuters auch mit positiven Analystenkommentaren in Verbindung gebracht. Die Experten der HSBC erhöhten das Kursziel für die Titel auf 244 von 242 Euro und ihre Kollegen von der Berenberg Bank auf 240 von 220 Euro. Das entspricht gegenüber dem aktuellen Kurs einem Kurspotenzial von rund 33 Prozent.