Thyssenkrupp und RWE wollen offenbar künftig verstärkt beim Wasserstoff kooperieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, haben sich die beiden deutschen Traditionsunternehme auf eine längerfristige Wasserstoff-Partnerschaft verständigt. Die Partnerschaft sieht demzufolge im Kern vor, dass RWE an seinem Kraftwerksstandort in Lingen im Emsland über Elektrolyse mit Erneuerbaren Energien Wasserstoff produziert, der dann zum Thyssenkrupp-Stahlwerk nach Duisburg transportiert wird. "Die angestrebte Liefermenge würde bereits zu großen Teilen zur Versorgung eines Hochofens mit grünem Wasserstoff ausreichen und die Produktion klimaneutralen Stahls für rund 50.000 Autos pro Jahr ermöglichen", zitiert Reuters Thyssenkrupp-Stahlchef Bernhard Osburg.

Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat zudem gerade erst seine Fertigungskapazitäten für Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff erheblich ausgeweitet. Wie das Branchenportal "Chemietechnik" meldet, kann das Unternehmen gemeinsam mit seinem Zulieferer und Joint-Venture-Partner De Nora pro Jahr Elektrolyse-Zellen mit einer Gesamtleistung von bis zu einem Gigawatt fertigen. Und diese Kapazitäten sollen noch ausgebaut werden. Damit wird das Unternehmen zu einem Wettbewerber von anderen Elektrolyseure-Anbietern wie Nel Asa aus Norwegen oder ITM Power aus Großbritannien.

Dabei will Thyssenkrupp ganze Wertschöpfungsketten anbieten - von den Anlagen über die großtechnische Produktion von Wasserstoff, der dann etwa bei der Erzeugung von Basischemikalien wie Ammoniak oder Methanol eingesetzt werden kann. "Viele Länder weltweit planen derzeit ihren Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft. Dabei zeichnet sich die Wasserelektrolyse immer deutlicher als Schlüsseltechnologie für den Aufbau eines nachhaltigen, flexiblen Energiesystems und einer kohlenstofffreien Industrie ab. Das eröffnet uns neue Märkte", zitiert "Chemietechnik" Sami Pelkonen, Leiter des Geschäftsbereichs Chemical & Process Technologies von Thyssenkrupp.