Wegen der Corona-Pandemie verbringen viele den Urlaub nicht nur im eigenen Land, sondern gleich im eigenen Fahrzeug. Campingurlaub liegt im Trend. Auf begehrten Campingplätzen wird es bereits knapp.
Von dieser Entwicklung profitiert der Marktführer Trigano. Das französische Unternehmen entwickelt, produziert und verkauft Wohnmobile und Wohnwagen unter 25 Markennamen wie beispielsweise Caravelair, Karmann-Mobil oder Camping Profi. Mit einem Marktanteil von 30 Prozent ist die von der Familie Feuillet geführte französische Firma führend in Europa. Über ein breites Händler- und Vertriebsnetz werden zusätzlich Dienstleistungen wie Zubehör oder Vermietung angeboten.
Doch der Lockdown in vielen Staaten Europas hat auch tiefe Spuren in den jüngsten Zahlen hinterlassen. Produktionsstätten und Vertriebsnetz waren wochenlang geschlossen. Deshalb brach der Umsatz im dritten Quartal (endet zum 31. Mai) um fast 46 Prozent auf 392 Millionen Euro ein. Trotzdem wurde ein positives Betriebsergebnis erzielt, das spricht für die solide Aufstellung von Trigano. Der Aktienkurs reagierte sogar mit einem Sprung nach oben auf die Quartalszahlen. Die Aktionäre haben die langfristige Entwicklung im Blick.
Die Produktion läuft wieder und die Nachfrage steigt. In ihrem Ausblick merken die Franzosen an, dass der Wohnmobil-Markt bereits mitten in einer Aufholjagd ist. Die jüngsten Zahlen aus Deutschland sind ein Beleg dafür. Im Mai stiegen die Reisemobilneuzulassungen um kräftige 31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Mit 10.674 neu zugelassenen Fahrzeugen wurde eine Rekordmarke erreicht.
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Die gesamte Branche befindet sich seit längerem in einem dynamischen Aufwind. Auch vor Corona war das Interesse an Urlaub auf vier Rädern groß. Dabei spielten Faktoren wie die längere Lebenserwartung der Bevölkerung, die niedrigen Zinsen und die zunehmende Popularität des Lebensstils von Wohnwagen und Wohnmobilen eine zentrale Rolle. Nicht nur in Deutschland boomt das Geschäft. Auch die Händler in Frankreich und Großbritannien berichten von steigenden Absatzzahlen, die jetzt von der Pandemie eine kräftige Unterstützung bekommen. Denn Caravaning wird im Vergleich zur Hotelanlagen als sicherer Urlaub gesehen. Man reist im eigenen Fahrzeug mit der eigenen Schlaf-, Koch- und Sanitärmöglichkeit.
Der Marktführer ist mit seinem Portfolio, der eigenen Produktion und mit seinem europaweiten Vertriebsnetzt gut aufgestellt. Das Orderbuch ist gut gefüllt. In nur wenigen Wochen hatte die Aktie den Rückfall im März wieder hereingeholt. Nun steht der Kurs vor einem Widerstand bei 100 Euro. Wird der überwunden wäre der nächste Halt bei 125 Euro. Im Jahr 2018 erreichte die Aktie bei 175,50 Euro ihr Allzeithoch. Langfristig könnte auch diese Marke wieder erreicht werden.
Unsere Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 125 Euro
Stoppkurs: 63 Euro