Anfang April belief sich das Plus für 2021 bei dem antea FV bei 6,5 Prozent. Warum die Lage derzeit so positiv ist, welche ­Auswirkungen Corona hatte, und welche Erwartungen er für die Zukunft hat, darüber sprechen wir mit Johannes Hirsch. Der Finanzökonom ist Gründer und Geschäftsführer der antea Vermögensverwaltung - und seit fast 40 Jahren im Geschäft.

Frage: Das letzte Jahr war Corona-bedingt ein besonderes und hat auch den Kapitalmarkt durcheinandergewirbelt. Wie ist der antea-Fonds durch die Krise gekommen?
Johannes Hirsch: Wir haben 2020 den Rückschlag in Grenzen halten können und mit einem Plus von 2,2 Prozent abgeschlossen. Am Ende des ersten Quartals lagen wir bei 3,1 Prozent, und im April konnten wir diesen Zuwachs mehr als verdoppeln. Das ist nicht allen so gut gelungen, weshalb sich die Anleger recht zufrieden zeigen.

Frage: Was läuft denn bei Ihnen anders als bei ­anderen Fonds?
Hirsch: Wir haben zwei Besonderheiten, die es meines Wissens bei keinem anderen Fonds gibt. Zum einen verfolgen wir den Multi-Asset-Ansatz, das heißt, wir investieren breit in verschiedene Anlageklassen, die wenig miteinander korrelieren. Zum anderen sorgen wir dafür, dass diese auch bestmöglich bewirtschaftet werden. Das wiederum bedeutet, dass wir uns hierfür der Expertise namhafter Häuser bedienen. Für Rohstoffe ist das zum Beispiel Christoph ­Eibl von Tiberius, für Private Equity Marc-Oliver Laurent von Rothschild. Außerdem arbeiten wir mit DJE Kapital, Acatis und Flossbach von Storch zusammen. Dabei wichtig: Die Spezialisten sprechen sich nicht ab, sondern jeder verfolgt seine eigene Strategie. Und dies erfolgt zu den Kosten eines Direktfonds, es entfällt also die zweite Kostenebene von Dachfonds.

Frage: Können Sie die Anlageklassen noch genauer spezifizieren, und erläutern, was der Anleger von der Vielfalt hat?
Hirsch: Bei den Anlageklassen sprechen wir - in alphabetischer Reihenfolge - von: Absolute Return, Aktien, Anleihen, Edelmetallen, Immobilien, Liquidität, Private Equity, Rohstoffen, Wald- und Agrarinvest­ments sowie Wandelanleihen. Das Grundprinzip dieses Multi-Asset-Konzeptes wurde ursprünglich an der Universität Yale entwickelt. Der Vorteil für Anleger liegt auf der Hand: Wenn eine Anlage Schwäche zeigt, kann dies durch andere ausgeglichen werden. Wie gut das funktionieren kann, zeigt die Historie des Fonds seit 2007: Der Kurs hat sich mehr als verdoppelt und konnte die zwischenzeitlichen Rückschläge in Grenzen halten.

Frage: Für welchen Anlagetyp eignet sich der antea FV denn? Auch für Anfänger?
Hirsch: Ja, aufgrund der breiten Streuung eignet er sich gerade für Anfänger. Allerdings nicht, wenn das Geld in einem Jahr für ein neues Auto gebraucht wird. Drei bis fünf Jahre sollte der Anlagehorizont schon sein. Je länger, um so besser! Also: Wir sprechen den risikobewussten Anleger mit mittelfristigem Anlagehorizont an.

Frage: Warum ist Ihr Fonds einem reinen ETF-­Engagement überlegen?
Hirsch: Exchange Traded Funds ermöglichen zwar auch den Aufbau eines diversifizierten Portfolios aus verschiedenen Vermögenswerten. Eine so breite Streuung wie bei uns erreichen Sie mit Indexfonds aber nicht. Denn dort geht es im Wesentlichen um Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen, Rohstoffe, Bargeld und Immobilien. Wir haben jedoch Anlageklassen wie Private Equity, zu denen man über ETFs überhaupt keinen Zugang bekommt.

Frage: Was erwarten Sie in den kommenden Monaten von den Kapitalmärkten?
Hirsch: Was den Sommer betrifft, bin ich verhalten, denn wir müssen da mit höheren Inflationsraten rechnen. Auch wenn die Preise sich letztlich nur wieder auf Vorkrisenniveau einpendeln werden. Durch den niedrigen Ölpreis im vergangenen Jahr und die zeitweise gesenkte Mehrwertsteuer könnte dies eben doch zu einer Inflationsrate von drei bis vier Prozent führen. Da könnten Anleger höhere Zinsen befürchten, obwohl die Notenbanken bereits signalisiert ­haben, auf Sondereffekte nicht zu reagieren.

Bei der Corona-Entwicklung besteht das Risiko neuer Mutanten. Wenn die Impfstoffe dann nicht ­wirken, geht es von vorn los. Alles in allem sehe ich aber Richtung Jahresende eher eine freundliche ­Tendenz. Vieles deutet darauf hin, dass wir uns am Beginn eines konjunkturellen Aufschwungs über die kommenden Jahre befinden.

Frage: Und wie entwickelt sich der antea FV?
Hirsch: Wenn es doch schlimmer kommt, als von mir vermutet, dann wird das auch am antea-Fonds nicht spurlos vorübergehen. Aber Rücksetzer sollten wir - wie in der Vergangenheit - in Grenzen halten können. Zumindest bislang hat unser Konzept auch in der Krise getragen.



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