Die Aktie des Fußballclubs Unterhaching hat auch an ihrem zweiten Handelstag an der Börse München Kurszuwächse von bis zu 30 Prozent erzielt. Zum Börsenauftakt des Drittligisten am Dienstag hatte das Papier bereits um 33 Prozent auf 10,80 zugelegt. Am Mittwoch Nachmittag notierte sie bei 13,90 Euro. Der Ausgabepreis zum Börsenstart lag bei 8,10 Euro. Unterhaching ist nach Borussia Dortmund erst die zweite Fußball-Aktie in Deutschland.

Der steile Kursanstieg wirkt umso verwunderlicher, als die Nachfrage nach den Papieren während der vorangegangen Zeichnungsfrist weit unter den Erwartungen des Vereins zurückgeblieben war. So waren von insgesamt rund 954000 Aktien aus einer Kapitalerhöhung lediglich rund 330000 gezeichnet worden.

Der Leiter der Handelsüberwachung an der Börse München, Norbert Betz, erklärt den steilen Kursanstieg gegenüber boerse-online.de folgendermaßen: "Auf der Verkaufsseite haben wir insbesondere Zeichner gesehen, die kleine Stückzahlen der Hachinger Aktie gezeichnet haben. Diese sind vermutlich "Liebhaber", für die die Aktiengewinne keine Rolle spielen. Die Ankeraktionäre verkaufen natürlich auch nicht. Es gibt also nur wenig Angebot durch potentielle Verkäufer", so Betz.

Auf der Käuferseite hätten dagegen viele Privatanleger und teilweise auch Berater offenbar Probleme gehabt, die Aktie zu zeichnen. "Viele ungeübte Zeichnungsinteressierte sind wohl im Dschungel der Web-Applikationen verzweifelt und haben ihre Zeichnung nicht ´auf die Straße´gebracht. Die kaufen jetzt im normalen Börsenhandel. Das treibt die Nachfrage. So wird das aktuelle Missverhältnis jetzt über den Preis geregelt und zum Ausgleich gebracht."

So oder so: Zumindest mit ihrem fulminanten Börsendebüt haben die Unterhachinger die Dortmunder überholt. Die BVB-Aktie hatte an ihrem ersten Handelstag im Jahr 2000 mehr als acht Prozent verloren und ihren Ausgabepreis von elf Euro seitdem nie mehr erreicht.