Der Einzelhandelsumsatz wuchs im August um 0,7 Prozent zum Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 0,8 Prozent gerechnet. Die Amerikaner sitzen auf mindestens zwei Billionen Dollar an überschüssigen Ersparnissen, die während der Pandemie angesammelt wurden. Die Löhne steigen, während die Unternehmen sich bemühen, einen Rekordstand von 10,9 Millionen offenen Stellen zu besetzen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche indes stärker als erwartet. Experten gehen davon aus, dass der Anstieg mit den Folgen des Hurrikans "Ida" zusammenhängen könnte, der Schäden bei der Offshore-Energiegewinnung und angerichtet hat.

EVERGRANDE BLEIBT IM FADENKREUZ DER ANLEGER


Investoren behielten den schuldenbeladenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande im Blick. Der Konzern hat zuletzt die vorübergehende Aussetzung des Handels mit Anleihen seiner größten Sparte beantragt. Die Aktien rutschten um 6,4 Prozent ab. "Immer klarer wird, dass die chinesische Regierung an Evergrande offensichtlich ein Exempel statuieren will", schrieben die Analysten der LBBW in einem Kommentar. Nun müssten die Märkte darauf hoffen, dass die Verantwortlichen in Peking eine systemische Krise zu verhindern wissen. Der zweitgrößte Immobilienentwickler des Landes, der unter einem Schuldenberg von mehr als 300 Milliarden Dollar ächzt, hatte selbst vor Liquiditäts- und Ausfallrisiken gewarnt. Im chinesischen Immobiliensektor ist die Nervosität bereits deutlich zu spüren: Die Aktien von Sunca China oder Country Garden rauschten um mehr als elf und sieben Prozent in die Tiefe. In den vergangenen Tagen hatten die großen Ratingagenturen Fitch, Moody's und S&P bereits die Bonitätsnoten für Evergrande gesenkt.

BVB ERHÖHT KAPITAL - VIVENDI GREIFT NACH LAGARDERE


In Europa ging es für Aktien von Fluggesellschaften bergauf, nachdem Ryanair nun bis 2026 pro Jahr 225 Millionen Passagiere statt wie bisher 200 Millionen erwartet. Ryanair-Aktien legten 7,3 Prozent zu. Easyjet und Wizz Air notierten bis zu 6,1 Prozent fester.

Mit dem Griff nach weitere Anteilen am französischen Medienkonzern Lagardere verlieh Konkurrent Vivendi dem französischen Sektor eine Portion Übernahmefantasie. Die Aktien von Lagardere schossen um bis zu 22,6 Prozent hoch. Vivendi sicherte sich weitere 17,9 Prozent zu einem Preis von 24,10 Euro je Aktie vom Lagardere-Großaktionär Amber Capital und ebnete damit den Weg für eine Komplettübernahme. Nach Ansicht der Analysten von JP Morgan wird Vivendi voraussichtlich das Reisegeschäft veräußern wollen, um die Übernahme zu finanzieren. In erster Linie sei der Konzern wohl an dem internationalen Verlagsgeschäft interessiert, das seiner Tochter Editis Synergien und Einsparungen bringen würde.

Aktien von Borussia Dortmund fielen nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um 11,1 Prozent auf ein Fünf-Monats-Tief von 5,45 Euro. Damit hielten sie die rote Laterne im SDax. Der Fußballclub will bei seinen Aktionären gut 86 Millionen Euro frisches Kapital einsammeln.

rtr