Einer Tochter des Spezialisten für IT- und Software-Management gelang es diese Woche, einen Großauftrag mit einem Lebensversicherer zu gewinnen. Der Auftrag zur Überwachung der Software-Lizenzen auf 10.000 Servern und 25.000 Desktops läuft über drei Jahre und hat laut USU ein Gesamtvolumen von einer Million Dollar. Bereits im ersten Quartal steigerte der IT-Dienstleister seine Einnahmen um 19 Prozent, während sich der operative Gewinn im Vorjahresvergleich verzwölffachte. Im Vorjahr wurde das Ergebnis jedoch von Verlusten aus dem Frankreich-Geschäft belastet. Mittlerweile aber ist die französische Tochtergesellschaft restrukturiert. Für anhaltend gute Geschäfte sprechen zudem der rekordhohe Auftragsbestand sowie die Einschätzung von Vorstandschef Bernhard Oberschmidt zur Corona-Pandemie. So glaubt der Manager, Einnahmen und Ertrag auch bei einem länger anhaltenden Virusausbruch steigern zu können.

Die Aktie von Frequentis musste zur Wochenmitte ein Minus von fast 17 Prozent verkraften. Die Börse fürchtet, dass der Kommunikationsexperte für Einsatzleitzentralen bis zu 31 Millionen Euro seiner liquiden Mittel verliert. Grund: Die Gelder liegen bei der in einen Bilanzskandal verwickelten österreichischen Commerzialbank Mattersburg. Laut der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA wurde der Bank die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt. Damit ist dem Institut auch die Auszahlung von Einlagen verboten. Es bestehe der Verdacht auf Bilanzfälschung, möglicherweise auch Untreue, so die FMA. Laut dem Chef der Landesregierung Burgenland, Hans Peter Doskozil, könnten viele Unternehmen und Privatpersonen "höchstwahrscheinlich am Ende des Tages sehr viel Geld verlieren". Frequentis wiederum betonte, bei anderen Banken über Einlagen von mehr als 56 Millionen Euro zu verfügen - und dass der Bankskandal um jahrelang frisierte Bilanzen keine Auswirkungen auf eigene Kunden, Projekte oder Mitarbeiter habe. prl