Valneva sorgt erneut für Schlagzeilen: Der US-Pharmakonzern Pfizer beteiligt sich im Zuge der Zusammenarbeit an einem Borreliose-Impfstoff mit 90,5 Millionen Euro an Valneva und besitzt damit nunmehr 8,1 Prozent der Aktien des Unternehmens. Der Kurs schoss im Vergleich zu vergangener Woche um rund 60 Prozent in die Höhe.

Die französischen Impfstoffentwickler tragen nun mehr zu den Entwicklungskosten des Vakzins bei, außerdem wurde die Vereinbarung zu möglichen Umsatzbeteiligungen geändert - ob zum Vor- oder Nachteil Valnevas, bleibt offen. Zusätzlich wurden vom Umsatz abhängige Meilensteinzahlungen von Pfizer an Valneva in Höhe von 100 Millionen Dollar vereinbart. Insgesamt ist schwer zu beurteilen, ob dieser Deal unter dem Strich wirklich nur positiv für Valneva ist. Das Unternehmen war nach Verzögerungen und stornierten Bestellungen für seinen Covid-Impfstoff angeschlagen. Pfizer unterstreicht durch die Transaktion sein Interesse an dem Produkt, dem Milliardenumsätze zugetraut werden - aber womöglich haben die Amerikaner Valnevas Schwäche auch genutzt, um bessere Konditionen für sich herauszuschlagen. Analyst Jean-Jacques Le Fur von Bryan Garnier hält den Deal für einen möglichen ersten Schritt zu einer vollständigen Übernahme von Valneva. Wir sehen die Aktie weiterhin als Halteposition.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech, Curevac, GlaxoSmithKline, Novavax, Pfizer, Valneva.

INVESTOR-INFO

Moderna

Positiver Trend

Die Aktie stemmte sich zuletzt gegen den Trend. Das Papier profitiert einerseits von der Zulassung des Covid-Impfstoffs für Kinder ab sechs Monaten - mit zwei Injektionen dürfte Modernas Spikevax Eltern sympathischer sein als Pfizers und Biontechs Drei-Dosis-Schema. Andererseits haben die Amerikaner auch vor der Konkurrenz Daten zu einem angepassten Impfstoff für den Herbst vorgelegt, der ab August lieferbar sein soll. Zudem dürften sie über kurz oder lang Zukäufe tätigen und Kooperationen schließen, um ihre Produktpalette zu verbreitern und den Rückgang der Covid-Umsätze abzufedern. Dafür liegen fast 20 Milliarden Dollar auf dem Konto.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 195,00 Euro
Stoppkurs: 111,00 Euro

US-Healthcare-ETF

Bluechips der Branche

Weiterhin sind es tendenziell eher die großen Konzerne, die mit positiven Nachrichten glänzen. Aktuell hat zum Beispiel GSK gemeldet, dass die Phase-3-Studie des neuen RSV-Impfstoffs bei älteren Menschen positive Daten geliefert habe. Der Atemwegsinfekt kann insbesondere für Babys und Senioren gefährlich werden. Auch Pfizer, Johnson & Johnson und Moderna arbeiten an einer RSV-Impfung, sie sind im iShares S & P 500 Healthcare ETF vertreten, der rund 70 amerikanische Unternehmen enthält. Darunter sind neben Pharmatiteln auch Aktien aus den Bereichen Ausrüstung, Versicherung oder Medizintechnik. Gutes defensives Gesundheitsinvestment.