Aldi Talk ist die beliebteste Mobilfunkmarke der Deutschen. Das war Teilergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts Yougov aus dem Jahr 2014. Nun gibt es Vorwürfe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Konkret geht es um den sogenannten Tarif 300. Er beinhaltet eine Surf-Flatrate mit 300 Megabyte an ungedrosseltem Datenvolumen und kostet 7,99 Euro im Monat. Eigentlich muss diese Summe vorab bezahlt. Doch wenn man die falsche Option fürs Aufladen eingestellt hat, kann das im Nachhinein erheblich teurer werden, warnen die Verbraucherschützer. Die Rede ist von 100 Euro und mehr.
Die Schwierigkeiten sollen bei der niedrigsten Auflade-Option "unter fünf Euro" entstehen. Das bringt das Aldi-System in die Bredouille. Der Grund: Befindet sich das Guthaben zwischen 5,00 und 7,98 Euro, kann der Paketpreis nicht automatisch abgebucht und aufgeladen werden - eben weil das Guthaben nicht unter fünf Euro gesunken ist. Aldi beendet nach Ablauf des Monats die 300-Megabyte-Flatrate und wechselt in den rund zehnmal teureren Basistarif.
Laut Verbraucherzentrale ist das zwar aus den Geschäftsbedingungen und dem Informationen auf der Homepage ersichtlich. Doch sei dies vielen Kunden offenbar entgangen, wie eine Reihe von Beschwerden bei der Verbraucherzentrale und in Onlineforen zeigten. Positiv sei, dass sich Aldi bisweilen kulant verhalte und bei schneller Rückmeldung Teilbeträge erstatte.
Auf Anfrage von boerse-online.de erklären Aldi Süd und Aldi Nord - Aldi besteht aus diesen beiden Konzernen - in gleichlautenden Schreiben, der Vorwurf einer "Kostenfalle" sei nicht nachvollziehbar. So würden Kunden vor und nach Auslaufen der 300er-Flatrate informiert.