Alle drei DAX-Werte bieten attraktive Dividendenrenditen, aber sind auch alle Aktien für Anleger gleich attraktiv?
Sowohl BMW wie auch Mercedes und Volkswagen kämpfen mit diversen Problemen und zeigen ganz unterschiedliche Kursverläufe. Wir machen den Vergleich, welche Aktie für Anleger insgesamt die besten Chancen bietet.
Geschäftsgang 2025 – Die DAX-Konzerne BMW, Mercedes und Volkswagen im Vergleich
BMW meldete im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang von etwa 8,0 % (von 73,558 Mrd. € auf 67,685 Mrd. €) und einen Rückgang des EBIT vor Finanzergebnis um 26,8 % auf rund 5,803 Mrd. €. Die EBIT-Marge im Automotive-Segment lag bei 6,2 %. Im Q2 sank der Gewinn vor Finanzergebnis gar um 40,3 % auf 1,602 Mrd. €, mit einer EBIT-Marge von 5,4 %. Zudem lag der Anteil der BEV (Battery Electric Vehicles)-Auslieferungen im ersten Halbjahr bei rund 18,3 %. Belastend wird sich sicherlich der vor wenigen Tagen bekannt gegebene Rückruf von 145'000.- Fahrzeugen wegen Brandgefahr auswirken. Anderseits gab die US-Tochter des DAX-Konzerns am 2.10.2025 bekannt, dass in den USA im 3. Quartal überraschend 25% mehr Fahrzeug verkauft wurden als im Vorjahresvergleich.
Volkswagen verzeichnete im zweiten Quartal 2025 einen Gewinnrückgang nach Steuern von über 36,3 %, der Konzerngewinn sank auf etwa 2,29 Mrd. €. Ursache waren u. a. Zölle, Rückstellungen für Restrukturierungen und schwache Margen bei BEV-Geschäft. Der operative Rückgang belastet die Jahresprognosen. Der US-Absatz bleibt aber auch nach den vor wenigen Tagen bekannt gegebenen Zahlen ein Sorgenkind: VW setzte 1.2% weniger Fahrzeuge ab als im Vorjahr.
Mercedes-Benz erlitt im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinnrückgang um 55,8 % von etwa 6,1 Mrd. € auf rund 2,7 Mrd. €. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel in gleicher Größenordnung auf etwa 3,6 Mrd. € ab. Für Q1 2025 ist belegt, dass der Umsatz im Konzern auf 33,2 Mrd. € sank und das EBIT auf 2,3 Mrd. €. Die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes-Benz Cars wird für 2025 auf 4–6 % erwartet, für Vans auf 8–10 %.
Massnahmen bei BMW, Mercedes und VW zur Verbesserung der Rentabilität
BMW setzt auf ambitionierte Modelloffensive (z. B. „Neue Klasse“) zur Steigerung der Effizienz, z. B. durch niedrigere Batteriekosten mit Ziel einer Reduktion von 40–50 %. Das Unternehmen treibt den Umbau von Produktionsstandorten hin zur rein elektrischen Fahrzeugfertigung voran. Zusätzlich laufen Digitalisierungsprogramme und Maßnahmen zur Kostenoptimierung in Produktion und Supply Chain.
Volkswagen fokussiert harte Kostensenkungen, Plattformkonsolidierung und eine stärkere Gewichtung margenstarker Modelle. Ziel ist auch eine Begrenzung der Investitionen im Automobilbereich (z. B. auf 12–13 % des Umsatzes) und eine strikte Effizienzsteigerung über das Produktionsnetzwerk hinweg. Zugleich sollen Restrukturierungen beschleunigt und Betriebskosten gesenkt werden.
Mercedes-Benz hat bereits ein umfangreiches Sparprogramm aktiviert: Produktions- und Fixkosten sollen bis 2027 um jeweils 10 % gesenkt werden. Weitere Maßnahmen umfassen Materialkostenoptimierung, Straffung des Modellportfolios, Effizienzsteigerungen in Lieferketten sowie der verstärkte Fokus auf margenstarke Fahrzeuge. Zudem werden durch Effizienzprogramme (z. B. Abfindungen in indirekten Bereichen) kurzfristige Belastungen in Kauf genommen, um langfristige Fortschritte zu erreichen.
Das sagen die Analysten und die Charttechnik zu den drei DAX-Werten
Hier liegt die Aktie von Volkswagen (VW) (DE0007664039) deutlich vorne: Die Konsenschätzung sieht ein Kurspotential von 23%, während es bei der Mercedes-Aktie (ISIN: DE0007100000) nur rund 7% sind und die Analysten bei der BMW-Aktie (ISIN: DE0005190003) gar kein Kurspotential mehr sehen.
Charttechnisch ist das Bild ebenfalls recht eindeutig: Auch hier hat die Volkswagen (VW)-Aktie die Nase vorn: Vorsichtig agierende Anleger achten auf die Unterstützungslinie bei 82 Euro und auf den Widerstand bei 118 Euro. Sobald ein Schlusskurs von mindestens 120 Euro vorliegt, dürfte – unter Vorbehalt der üblichen Risiken bei Anlagen in Aktien – die Fahrt nach oben frei sein.
Fazit:
Die Dividendenrendite war zwar zuletzt bei der Mercedes-Aktie mit knapp 8% am höchsten (VW: knapp 7% , BWM: knapp 5%) doch gesamthaft erscheint die VW-Aktie (ISIN: DE0007664039) klar am aussichtsreichsten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.