Der österreichische Aktienmarkt hat zuletzt ein ähnliches Kursverhalten gezeigt wie die meisten anderen Weltbörsen. Das heißt, an ein sehr schwaches viertes Quartal 2018 hat sich ein überaus gutes erstes Quartal 2019 angeschlossen. In einem freundlichen internationalen Börsenumfeld bewegt sich der österreichische Leitindex bei frisch markierten Jahreshöchstständen.

Laut den Analysten der Erste Bank wagten sich auch am Schottenring, wie die Wiener Börse auch genannt wird, zuletzt wieder aus ihrer Risk-Off-Deckung. Wie auch an anderen Börsenplätzen schöpften die Marktteilnehmer demnach Hoffnung, dass im Handelsstreit zwischen China und den USA ein baldiger Durchbruch in Sicht sei.

Charttechnisch gesehen ist es gemäß der Erste Bank so, dass nach dem souveränen Sprung über die 3.100-Punkte-Marke jetzt ein Test der 200-Tage-Durchschnittslinie anstehe. Sollte ein Überwinden dieser Hürde gelinge, wäre das ein weiteres starkes Kaufsignal. Allgemein sei es außerdem so, dass nahezu alle technischen Indikatoren kurz- bis mittelfristig auf Kaufen stehen würden.

Bei der Marktbewertung kommt der MSCI Austria auf ein KGV von 9,2 für 2020. Das vergleicht sich mit einem Wert von 12,9 beim MSCI Europe Index. Beim Kurs-Umsatz-Verhältnis fallen die Werte für 2020 mit dem 0,90-fachen zum 1,37-fachen ebenfalls zugunsten Österreichs aus. Das gilt auch für die durchschnittliche Dividendenrendite mit 4,5 Prozent verglichen mit 4,0 Prozent auf Basis der Schätzungen für das kommenden Jahr.

In Sachen Bewertung sieht es somit relativ gut aus für den Wiener Aktienmarkt. Erhebliches Aufwärtspotenzial wittern die Analyten der Erste Bank außerdem bei ausgewählten Einzelwerten. Unter den Kaufempfehlungen haben wir jene fünf Werte ausgewählt, die am meisten Luft nach oben haben. Diese versprechen gemessen an bestehenden Kurszielen Gewinne von 41 Prozent bis 63 Prozent.

Auf Seite 2: Palfinger





Palfinger (WKN: 919964)

Richtig überzeugt ist die Erste Bank unter anderem von Palfinger. Zumindest wenn als Maßstab hierfür die diesem Wert zugebilligten Kurschancen herangezogen werden. Denn die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 38,90 Euro verbunden. Daraus ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 27,50 Euro bei einer Zielerreichung ein Anstiegspotenzial von 41,5 Prozent.

Der weltweit führende Hersteller von hydraulischen Hebe-Lösungen für Nutzfahrzeige und im maritimen Bereich konnte 2018 sein Wachstum fortsetzen. Beim Umsatz sprang ein Plus von 9,8 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro heraus und beim bereinigten EBIT ein Anstieg von 22 Prozent auf 158,2 Millionen Euro Das Nettoergebnis drehte auf von minus elf Millionen Euro auf plus 58 Millionen Euro, wobei 2017 eine hohe Firmenwertberichtigung zu verkraften war.

Für 2019 erwartet das Management eine Fortsetzung der guten Geschäftsentwicklung in den ersten Quartalen 2019 und weitere Steigerungen bei Umsatz und Profitabilität. Das Management rechnet mit einer weiteren Steigerung des Umsatzes und der Profitabilität. Für die kommenden Jahre sieht Palfinger ebenfalls weiteres Wachstumspotenzial, speziell durch neue Produkte und neue Geschäftsmodelle.

Der Konzern definierte im vergangenen Jahr wirtschaftliche Ziele bis zum Jahr 2022, die eine organische Umsatzsteigerung auf rund zwei Milliarden Euro sowie im Durchschnitt über den Wirtschaftszyklus eine EBIT-Marge von zehn Prozent und einen ROCE von ebenfalls zehn Prozent vorsehen.

Die Zahlen 2018 sowie der Ausblick sind laut dem zuständigen Erste Bank-Analysten Daniel Lion zwar positiv ausgefallen, er erwartet aber, dass sich das laufende Restrukturierungsprogramm erst Ende 2019 und 2020 in einer Margenverbesserung zeigen wird. Daher glaubt er, dass die Palfinger-Aktie erst ihr Kurspotential ausschöpfen kann, wenn sich die Visibilität oder der allgemeine Wirtschaftsausblick verbessert.

Den Gewinn je Aktie sieht Lion von 2018 bis 2021 von 1,54 Euro auf 2,57 Euro steigen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 10,7. Die Dividende je Aktie taxiert er für das Geschäftsjahr 2019 auf 0,73 Euro, nachdem die Verantwortlichen für die diesjährige Hauptversammlung eine Zahlung von 0,51 Euro je Anteilsschein vorgeschlagen haben. Für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 sollen laut Lion 0,81 Euro bzw. 0,93 Euro je Aktie fließen.

Charttechnik



Die beste Gewinnserie hatte die Palfinger-Aktie bisher von Februar 2003 bis Juni 2007. Damals stieg der Kurs sehr stark von 2,97 Euro auf 42,85 Euro. Das letztgenannte Hoch hat der Titel bisher aber nie wieder gesehen. An einem Einbruch im Zuge der Finanzkrise rund um das Jahr 2008 schloss sich eine Erholungsbewegung an. wobei insgesamt für die vergangenen Jahre ein Seitwärtstrend zu konstatieren ist, der auch aktuell noch das Chartbild dominiert.

Profil



Die 1932 gegründete Gesellschaft steht für "Lifting Solutions", die auf Nutzfahrzeugen und im maritimen Bereich zum Einsatz kommen. Als multinationale Unternehmensgruppe mit Sitz im österreichischen Bergheim bei Salzburg verfügt der Konzern über 38 Fertigungs- und Montagestandorte in Europa, GUS, Nord- und Südamerika sowie Asien. Zudem gibt es über 5.000 Vertriebs- und Servicestützpunkten auf allen Kontinenten. Mehr als 95 Prozent der Produkte werden in mehr als 130 Länder weltweit exportiert.

Das Stammprodukt ist der Ladekran. In diesem Segment ist das Unternehmen mit über 100 Modellen und einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent Weltmarktführer. Auch bei Forst- und Recyclingkranen im On- und Offroad-Bereich und bei Hooklifts ist Palfinger weltweit größter Hersteller. Produkte wie der Mitnahmestapler und Ladebordwände oder LKW-montierte Hubarbeitsbühnen erweitern seit Jahren kontinuierlich das Produktportfolio. Mit High-Tech-Eisenbahn-Anwendungen und Brückeninspektionsgeräten ist man europäischer Technologie- und Marktführer in diesem Bereich. Palfinger Marine ist der weltweit führende Hersteller von hoch zuverlässigen, innovativen und maßgeschneiderten Deckausrüster- und Handlinglösungen für die maritime Industrie. Die Gruppe steht zu 58 Prozent im Besitz der Familie Palfinger. Die SANY Germany GmbH hält 7,5 Prozent. Der Streubesitz beträgt rund 34,5 Prozent.

Auf Seite 3: Porr





Porr (WKN: 850185)

Bei der Porr AG, die unternehmerisch betrachtet zu den führenden Bauunternehmen in Europa zu zählen ist, hat die Erste Bank das im Zuge einer Kaufempfehlung verbundene Kursziel auf 33,70 Euro festgezurrt. Das ist eine Vorgabe, die sich um 56,4 Prozent über dem aktuellen Kurs von 21,55 Euro bewegt.

Laut vorläufigen Eckzahlen für 2018 übertraf Porr mit einer Produktionsleistung von 5,6 Milliarden Euro (+18 Prozent im Jahresvergleich) die zuletzt auf 5,3 Milliarden Euro angehobene Guidance deutlich. Der Auftragsbestand kletterte mit einem Plus von zwölf Prozent auf 7,1 Milliarden Euro ebenfalls auf einen neuen Rekordwert. Der Auftragseingang blieb aufgrund selektiverer Auftragsannahme mit 6,3 Milliarden Euro stabil. Das Vorsteuerergebnis soll den Angaben zufolge leicht über dem Vorjahreswert von 85,3 Millionen Euro liegen.

Pprr spürt hier laut Erste Bank weiter Druck seitens eines anhaltenden Fachkräftemangels, Engpässen bei Subunternehmern und hoher Baupreise. Für 2019 peilt das Management eine weitere moderate Steigerung des Leistungsniveaus an trotz der unverändert bestehenden Herausforderungen. Im Zuge einer Präsentation sprach der Vorstand jüngst davon, es sei kein Ende des Baubooms absehbar und die Nachfrage sollte das Angebot auf 2019 übersteigen.

Mit Blick auf das Kaufvotum verweist die Erste Bank an Argumenten auf die erwartete Profitabilitätsverbesserung und die Dividendenrendite, die von einer langanhaltenden Infrastruktur-Bautätigkeit in Porrs Kernmärkten getragen sein sollten.

Die Prognosen sehen beim Umsatz von 2017 bis 2020 einen Anstieg von 4,293 Milliarden auf 5,27 Milliarden Euro vor. Der Gewinn je Aktie soll sich gleichzeitig von 2,09 Euro auf 2,55 Euro verbessern. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 8,45. Den Buchwert je Aktie taxiert man für 2019 auf 16,5 Euro und für 2020 auf 17,8 Euro, nach ebenfalls noch geschätzten 15,2 Euro für 2018.

Bei der Dividende haben die Verantwortlichen in dem Unternehmen für das Vorjahr die unveränderte Zahlung von 1,10 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 kalkuliert die Erste Bank mit Ausschüttungen von 1,24 Euro und von 1,28 Euro. Daraus ergeben sich attraktive Dividendenrenditen.

Charttechnik



Porr ist zwar die dienstälteste Aktie am Schottenring, Bäume hat man dabei aber letztlich nicht ausgerissen. Das im Juni 2007 bei 137,50 Euro markierte Schlussrekordhoch ist jedenfalls meilenweit entfernt von den aktuellen Notierungen. Die Notiz ist durch eine Mitte Mai 2018 aufgenommene und bis Ende des Vorjahres laufende Abwärtsbewegung auf neue Zwischentiefs abgesackt. Derzeit versucht sich der Wert daran, in die in den Jahren zuvor gültige Seitwärtsspanne zurückzukehren. Überzeugend ist das bisher aber noch nicht gelungen.

Profil



Die Porr AG ist mit rund 17.719 Mitarbeitern und einer Produktionsleistung von 5,593 Milliarden Euro (Stand: Jahresultimo 2019) eines der größten österreichischen Bauunternehmen und einer der führenden Infrastrukturspezialisten in Europa. Als Full-Service-Provider deckt man vom Hochbau bis zu komplexen Projekten im Bahn-, Brücken-, Tunnel- und Straßenbau alle Bereiche der modernen Bauwirtschaft ab. Damit erwirtschaftet die Porr in ihren fünf stabilen Heimmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien mehr als 87 Prozent ihrer Produktionsleistung.

Projektbezogen ist das Unternehmen des Weiteren in ausgewählten Ländern der CEE/SEE-Region, in Skandinavien, UK und Katar aktiv. In diesen Projektmärkten konzentriert sich Porr auf ihre Kernkompetenzen in der Infrastruktur. Die Aktie notiert als der älteste heimische Börsenwert seit 1869 an der Wiener Börse und wird heute im Prime Market gehandelt. Mit dem Syndikat Ortner-Strauss gibt es einen stabilen, nachhaltig orientierten Kernaktionär. Der Streubesitz der PORR beträgt rund 46,3 Prozent.

Auf Seite 4: AMS





AMS (WKN: A118Z8)

Beim global tätigen Halbleiterhersteller AMS, der als Marktführer für optische, bildgebende, und audio-basierte Sensorlösungen einzustufen ist, hält die Erste Bank Kurse von 45,00 Schweizer Franken für angemessen. Die in der Schweiz notierte Aktie des Unternehmens mit Sitz in Österreich verspricht dass bei einem aktuellen Kurs von 31,66 Franken einen Anstieg von 42,1 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

AMS verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 ein Umsatzplus von 34 Prozent auf rund 1.627 Millionen Dollar. Das bereinigte EBIT fiel allerdings um 24 Prozent auf rund 146 Millionen Dollar, was einer EBIT-Marge von 8,9 Prozent entspricht. Diese Zahlen lagen laut Erste Bank im Rahmen des vom Unternehmen gegebenen Ausblicks und sie erfüllten auch die Markterwartungen.

Für das erste Quartal 2019 rechne das Management mit einem Umsatz zwischen 350 Millionen und 390 Millionen Euro, was einem Rückgang von 25 Prozent im Quartalsvergleich und von 14 Prozent im Jahresvergleich entsprechen würde. Bei der bereinigten EBIT-Marge habe der Vorstand einen Wert im niedrigen, einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Marktnachfrage hätten die Verantwortlichen keinen längerfristigen Ausblick für die Geschäftsentwicklung abgegeben.

Nach dem Kursrückgang im Jahr 2018, der teils durch schwächer als erwartete Absatzzahlen bei Smartphones (vor allem Apple), teils durch einen unvorteilhafteren Umsatz-Mix zu erklären gewesen sei, arbeitet AMS nach Einschätzung der Erste Bank daran, sein Kundenportfolio zu diversifizieren, um die Profitabilität zu steigern. Wie die bestehende Kaufempfehlung signalisiert, geht man davon aus, dass die Anstrengungen von Erfolg gekrönt sein werden.

Die Schätzung beim Umsatz sieht von 2018 bis 2021 eine Verbesserung von 1,627 Milliarden auf 2,443 Milliarden Euro vor. Mit dem Ergebnis je Aktie soll es gleichzeitig von 1,30 Euro auf 2,72 Euro nach oben gehen. Auf letztgenannter Basis würde sich das geschätzte KGV nur bei 11,6 bewegen. Bei der Dividende rechnet man für 2019 wieder mit einer Aufnahme der Zahlung und zwar in Höhe von 0,21 Euro je Aktie. Für 2020 und 2021 kalkuliert die Erste Bank mit Ausschüttungen von 0,37 Euro bzw. von 0,64 Euro.

Charttechnik



Die Aktien von AMS hatten von März 2009 bis März 2018 einen wirklich tollen Lauf. Das zeigt ein in dieser Zeit verbuchter Anstieg von 0,93 Euro auf 102,60 Euro. Ab März 2018 kam es aber zu einem heftiger Rücksetzer, welcher die Notiz bis Januar 2019 auf 16,09 Euro drückte. Ausgehend von diesem Zwischentief gelang dem Wert in den vergangenen Wochen eine klare Erholung. Charttechnisch gesehen gibt es dadurch erste ernstzunehmende Hoffnungsschimmer. Um den angerichteten Chartschaden wirklich zu beheben, sind aber noch weitere Kursavancen erforderlich.

Profil



AMS ist international führend in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungs-Sensorlösungen. Die hauseigene Mission lautet, die Welt mit Sensorlösungen zu gestalten und so die nahtlose Verbindung zwischen Mensch und Technologie zu ermöglichen. Die Produkte von AMS werden in Anwendungen eingesetzt, die höchste Präzision, Empfindlichkeit und Genauigkeit, einen weiten Arbeitsbereich und äußerst niedrigen Stromverbrauch erfordern.

Das Produktportfolio umfasst Sensorlösungen, Sensor-ICs sowie Schnittstellen und die damit verbundene Software für Kunden in den Märkten Consumer, Mobilkommunikation, Industrie, Medizintechnik und Automotive. AMS mit Hauptsitz in Österreich beschäftigt global rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist ein wichtiger Partner für mehr als 8.000 Kunden weltweit. AMS ist an der SIX Swiss Stock Exchange börsennotiert

Auf Seite 5: FACC





FACC (WKN: A1147K)

Viel Luft nach oben wittert die Erste Bank auf bei FACC. Die Kaufempfehlung für den oberösterreichischen Flugzeugzulieferer ist mit einem Kursziel von 22,00 Euro versehen. Damit verfügt dieser Wert über ein Aufwärtspotenzial von 60 Prozent gegenüber der derzeit gültigen Notiz von 13,75 Euro.

Mitte Februar musste die Gesellschaft mitteilen, dass der Kunde Airbus angekündigt hat, dass man die Fertigung und Auslieferung des Flugzeugtyps A380 im Jahr 2021 einstellen wird. Gründe dafür seien die seit geraumer Zeit ausbleibenden Neubestellungen sowie letztlich die teilweise Stornierung von A380-Aufträg des größten A380 Betreibers.

Nach dieser Ankündigung von Airbus sah sich der FACC-Vorstand gezwungen, die EBIT-Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018/19 aufgrund eines negativen Einmaleffekts resultierend aus der Wertberichtung von nicht amortisierten Entwicklungsleistungen von rund 12 Millionen Euro nach unten anzupassen. Die Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2018/19 liegt seitdem bei annähernd 40 Millionen Euro. Der finale Jahresbericht für 2018 samt einem aktualisierten Ausblick für 2019 ist am 22. Mai zu erwarten.

Für das Geschäftsjahr 2018/19 hat die Gesellschaft ein Umsatzplus von 3,9 Prozent auf den Rekordwert von 780,1 Millionen Euro gemeldet. Aufgrund einer Wertminderung von nicht amortisierten Entwicklungskosten von 11,4 Millionen Euro im Zusammenhang mit der erwähnten Einstellung der Produktion des Airbus A380 ging das EBIT auf 41 Millionen Euro zurück. Bereinigt um diesen nicht cash-wirksamen Einmaleffekt wäre das EBIT jedoch um 7,8 Prozent auf 52,4 Millionen Euro gestiegen und hätte somit das gesteckte Ziel von 52-55 Millionen Euro erreicht.

Für die Erste Bank hat sich mittel- bis langfristig nichts am positiven Ausblick für die Industrie und auch nichts für die FACC geändert. Die Aussichten seien vielmehr weiterhin extrem positiv. Denn die Anzahl der Flugzeuge werde sich bis 2035 in etwa verdoppeln.

Beim Umsatz rechnet man von 2018 bis 2021 mit einem Anstieg von 750,7 Millionen Euro auf 936,0 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie soll sich nach einer Delle in 2019 (Rückgang von 0,87 Euro auf 0,50 Euro) in den beiden Folgejahren eine deutliche Besserung auf 0,95 Euro bzw. 1,18 Euro einstellen. Auf letztgenannter Basis würde das geschätzte KGV 11,65 betragen. Das Management hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividendenzahlung von 0,15 Euro je Aktie vorgeschlagen. Für 2020 und 2021 taxiert die Erste Bank die Ausschüttung auf 0,26 Euro bzw. auf 0,35 Euro je Anteilsschein.

Charttechnik



Börsennotiert sind die Aktien von FACC erst seit Mitte 2014. Gegenüber dem Ausgabepreis von 9,50 Euro ging es nach der Erstnotiz zunächst bis Juli 2016 bis auf 4,00 Euro nach unten. Von diesem Tief aus ging es dann bis März 2018 stark bis auf 24,25 Euro nach oben. Ein Teil der dabei eingefahrenen Kursgewinne musste der Wert anschließend wieder abgeben. Derzeit versucht sich der Titel daran, im Bereich des im Januar bei 12,62 Euro aufgestellten Jahrestiefs so etwas wie einen doppelten Boden auszubilden, nachdem dieses Niveau bei einem zweiten Ende März vollzogenen Test bisher gehalten hat.

Profil



FACC ist ein weltweit führendes Aerospace Unternehmen in Design, Entwicklung und Fertigung von fortschrittlichen Komponenten und -systemen für Luftfahrzeuge. Als Technologiepartner aller großen Hersteller arbeitet FACC gemeinsam mit ihren Kunden an Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Weltweit startet jede Sekunde ein Luftfahrzeug mit FACC-Technologie an Bord.

Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte FACC einen Jahresumsatz von über 750,7 Millionen Euro. Weltweit werden rund 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 38 Nationen an 13 internationalen Standorten beschäftigt. Das Unternehmen notiert im ATX der Wiener Börse und ist Teil der Fortune-500 Gruppe AVIC.

Auf Seite 6: AT&S





AT&S (WKN: 922230)

Deutliche Kursgewinne verspricht sich die Erste Bank auch bei den Aktien der AT&S Austria Technologie & Systemtechnik. Aktuellen Notierungen von 16,16 Euro steht eine Zielvorgabe von 26,3 Euro gegenüber. Daraus ergibt sich für die Anteilsscheine des Leiterplattenherstellers theoretisch 62,7 Prozent Luft nach oben.

Aus der Sicht der Erste Bank hat AT&S ein sehr solides Neunmonats-Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018/19 vorgelegt. Isoliert betrachtet habe das Unternehmen im dritten Quartal jedoch die Abschwächung der Nachfrage in den Bereichen Mobile, Automotive und Industrial gespürt. Absatzsteigerungen bei IC-Substraten und im Bereich Medical & Healthcare hätten diese Schwäche nur teilweise abfedern können.

Während der Umsatz in den ersten neun Monaten um 3,2 Prozent auf 790,1 Millionen Euro stieg, verzeichnete das 3. Quartal isoliert gesehen einen leichten Rückgang von 2,5 Prozent. Das EBITDA stieg in den ersten drei Quartalen um 15,9 Prozent auf 220,5 Millionen Euro aufgrund von Effizienz- und Produktivitätsverbesserungen, dem Wegfall der Anlaufkosten in Chongqing und einem höherwertigen Produktmix. Wie bereits Mitte Januar bekannt gegeben erwartet das Management für das Gesamtjahr 2018/19 ein Umsatzplus von rund drei Prozent und eine EBITDA-Marge von 24-26 Prozent.

Der Vorstand sprach ansonsten zuletzt von mittelfristig weiterhin sehr guten Chancen, um die Entwicklung von AT&S auch in Zukunft positiv zu gestalten. Die Diversifizierungsstrategie und die Investitionen in neue Geschäftsfelder machten sich im aktuellen Umfeld bereits bezahlt.

Aus Sicht der Erste Bank verspricht der Produktionsstart der neuen Leiterplattengeneration (mSAP) eine Geschäftsausdehnung und positive Wachstums- und Ertragsdynamik über viele Quartale hinweg. Zudem sollte auch der Preisdruck bei IC-Substraten in diesem Jahr abnehmen.

Den Umsatz sieht die Erste Bank hier von 2017/18 bis 2020/21 von 991,8 Millionen auf 1.218 Millionen Euro steigen. Beim Gewinn je Aktie geht man nach einem Anstieg von 1,38 Euro auf 2,06 Euro im Geschäftsjahr 2018/19 für 2019/20 von einem Rückgang auf 1,68 Euro aus. Für 2020/21 kalkuliert man mit 1,88 Euro je Anteilsschein. Letzteres wäre gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 8,6. Die Dividende taxiert man für die Jahre 2018/19 bis 2020/21 auf 0,38, 0,40 und 0,43 Euro je Aktie.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart von AT&S ist von einigen Schwankungen geprägt. Nach einem heftigen Einbruch im Jahr 2008 gibt es ausgehend von einer tiefen Basis von 2,60 Euro (Rekordtief) bis Januar 2018 bis auf 27,30 Euro (Rekordhoch) nach oben. Seitdem hat die Notiz korrigiert, wobei sich im Bereich des Dezember-Zwischentiefs von 14,78 Euro eine tragfähige Unterstützungszone herauszubilden scheint, nachdem hier der Kurs bereits drei Mal Halt gefunden hat.

Profil



AT&S bezeichnet sich als europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S industrialisiert Technologien für seine Kerngeschäfte Mobile Devices, Automotive, Industrial, Medical und Advanced Packaging. Als internationales Wachstumsunternehmen verfügt die Gesellschaft über eine globale Präsenz mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken in Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Korea (Ansan nahe Seoul).

Die AT&S Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in Europa und Asien: Leoben und Fehring in Österreich, Ansan in Korea, Nanjangud in Indien sowie Shanghai und Chongqing in China. Gesamt beschäftigt AT&S 9.500 Mitarbeiter weltweit. Jedes der Werke ist auf ein dezidiertes Technologieportfolio fokussiert: Die österreichischen Werke beliefern vor allem den europäischen aber ebenso zunehmend den amerikanischen Markt. In Europa sind im Wesentlichen kurze Durchlaufzeiten, Spezialanwendungen sowie die Nähe zum Kunden von großer Bedeutung. Allgemein fokussieren sich die Werke in Österreich, Indien und Korea auf kleine bzw. mittlere Serien für den Industrie- und den Automobilsektor. In China werden Großserien für Kunden aus dem Bereich "mobile Endgeräte" gefertigt.