Dem Unternehmen fließen zum festgesetzten Preis 605 Millionen Euro zu. Gegenüber dem obersten Ende der Spanne lässt Zalando damit knapp 28 Millionen Euro liegen.

Die Preisspanne hatte bei 18 bis 22,50 Euro gelegen. Die offiziellen Bekanntgabe wird noch am Montagabend erwartet. Die Aktie soll am Mittwoch ihr Debüt an der Frankfurter Börse feiern. Dann werden rund elf Prozent an Zalando in Händen neuer Investoren sein. Die Altaktionäre - allen voran der schwedische Investor Kinnevik und die Berliner Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer - geben beim Börsengang keine Aktien ab. Spekulanten erwarten, dass die Aktie zum Börsenstart noch deutlich zulegt: Im Graumarkt wurden am Montag Preise bis zu 31,95 Euro für Zalando-Aktien geboten.

Das erst vor sechs Jahren gegründete Unternehmen, das im ersten Halbjahr erstmals schwarze Zahlen schrieb, kommt zu dem genannten Ausgabepreis auf einen Börsenwert von rund 5,3 Milliarden Euro. Börsenkandidaten profitieren davon, dass institutionelle Investoren derzeit angesichts der niedrigen Zinsen verzweifelt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten sind. Auch viele Privatinvestoren, die seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes einen großen Bogen um Aktien gemacht haben, trauen sich zunehmend wieder aus der Deckung.

Die Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) rechnet inzwischen damit, dass in diesem Jahr bis zu 20 Unternehmen den Sprung an einer deutsche Börse schaffen. Zalando wäre das achte, die vor allem in Schwellenländern investierende Internet-Holding der Samwer-Brüder, Rocket Internet, der neunte. Rocket will an der Börse bis zu 1,6 Milliarden Euro einsammeln - das wäre der größte IPO in Deutschland seit dem Motorenbauer Tognum im Jahr 2007.

Und weitere Kandidaten stehen schon in den Startlöchern: Die Gewerbeimmobilienfirma TLG hat den Schritt bereits angekündigt. Noch in dieser Woche wird eine offizielle Absichtserklärung auch von der Kabelgesellschaft Tele Columbus erwartet. Sie dürfte Finanzkreisen zufolge aber maximal 300 Millionen Euro einsammeln und käme damit auf einen Börsenwert von rund 600 Millionen Euro. Noch in Oktober will sich Bankern zufolge auch die Online-Anzeigenbörse Scout24 auf den Weg an die Börse machen.

rtr