Der Hype um Rüstungsaktien ist seit dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges extrem hoch. Deswegen launcht HANetf nun einen Rüstungs-ETF, was früher undenkbar gewesen wäre. Aber lohnt sich hier ein Investment?

Als einer der größten europäischen Anbieter von Themen-ETFs lanciert nun HANetf am 4. Juli den zweiten europäischen Rüstungs-ETF. Aber was kann der Future of Defence ETF eigentlich? Und lohnt sich für Anleger hier ein Investment?

Die Ansätze des ETFs für Rüstungsaktien

Konkret können Anleger mit dem Produkt in Unternehmen investieren, die Einnahmen aus den Verteidigungs- und Cyberverteidigungsausgaben von NATO-Mitgliedern und Verbündeten (NATO+) erzielen.

Dabei gibt es gewisse Regeln, welcher der Index befolgt, wie zum Beispiel, dass die Unternehmen mehr als 50 Prozent ihrer Einnahmen aus der Herstellung und Entwicklung von Militärflugzeugen und/oder Verteidigungsgütern erzielen oder über Geschäftsaktivitäten im Bereich der Cybersicherheit verfügen müssen.

Außerdem ist das maximale Gewicht eines Landes auf 50 Prozent begrenzt, was vor allem den USA-Anteil im Fonds kleiner hält.

Welche Aktien finden sich im Future of Defence ETF?

Wirft man nun einen Blick auf den zugrundeliegenden Future of Defence Index, so wird schon sehr deutlich, wie das Portfolio des ETFs einmal aussehen soll.

So befinden sich in dem Index aktuell 46 Prozent Industriewerte und 54 Prozent Cybersicherheitsunternehmen. Die fünf größten Positionen sind dabei:

Palo Alto Networks (Gewicht im ETF: 6,4 Prozent)

BAE Systems (Gewicht im ETF: 5,3 Prozent)

Thales (Gewicht im ETF: 5,2 Prozent)

Broadcom (Gewicht im ETF: 4,9 Prozent)

Cisco (Gewicht im ETF: 4,9 Prozent)

Aber lohnt sich hier für Anleger ein Investment?

Doch was taugt der Future of Defence ETF?

Auch wenn Rüstung aktuell ein spannendes Thema ist, so ist für viele Anleger die bisherige Produktpalette um die beiden Defence-ETFs nicht unbedingt das, was man sich erwartet. Der hohe Anteil an Cybersicherheit, der auch Unternehmen wie den Chiphersteller Broadcom in die Top-5 befördert, wirft einige Fragen auf. Zudem fehlen in dem Index aufgrund der Regularien “klassische” Rüstungswerte wie eine Lockheed Martin.

Folglich ist der ETF mit seinem hoch konzentrierten Portfolio nur etwas für Anleger, die an das Portfoliokonzept und die Übergewichtung von Cybersicherheit glauben. Wer ansonsten auf Rüstungswerte setzen will, der muss sich sein Portfolio weiter selbst mit Einzelaktien zusammenstellen.

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