Über Wochen sind die Konditionen auf Fest- und Tagesgeldkonten für Neukunden immer weiter gestiegen. Doch jetzt ändert sich das Bild. Sparer sollten sich beeilen, um sich das aktuelle Zinsniveau noch rechtzeitig zu sichern.

Der Zinswettstreit der Banken um Neukunden war im November voll entbrannt: Platzhirsche wie DKB, ING und nicht zuletzt die VW Bank warben mit attraktiven Konditionen um neue Fest- und Tagesgelder. Etablierte Marktführer wie Consors halten weiterhin mit wettbewerbsfähigen Angeboten dagegen und sogar Bestandskunden wurden von der ein oder anderen Bank überraschenderweise an den steigenden Zinsen beteiligt.

Doch jetzt leuchten die ersten Alarmsignale auf: Bei einigen Instituten laufen die besonders attraktiven Konditionen Ende November aus. Und heute senkt sogar die erste prominente Bank ihre Zinsen wieder – wenn auch nur leicht.

IKB hat heute die Festgeldzinsen gesenkt

Die IKB, jahrelang selbst ein führender Anbieter beim Einwerben von Spargeldern, zahlt mit Stichtag 25. November 2,15 Prozent per annum auf zweijähriges Festgeld. Bisher waren es 2,2 Prozent. Auch für alle weiteren Laufzeiten bis einschließlich fünf Jahren werden die Zinsen um 0,05 Prozentpunkte reduziert. Wer sein Geld fünf Jahre fest anlegt, erhält damit jetzt noch 2,45 statt zuvor 2,5 Prozent.

Damit biete die IKB weiterhin attraktive Zinsen – aber die Konditionen wären eben vergangene Woche noch besser gewesen.

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Es ist nur ein kleines Signal, könnte aber der Vorbote einer größeren Zinssenkungswelle sein. Denn die Zinssignale zeigen auch bei den Notenbanken nach unten.

Die Zeichen stehen auf Zinssenkung

Die US-Notenbank Fed wird am 10. Dezember ihre nächste Zinsentscheidung bekanntgeben. Die Börse preiste zuletzt wieder eine wachsende Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung ein. Geschieht das, würde die Fed auch andere Notenbanken unter Druck setzen. Allen voran die Europäische Zentralbank müsste darauf achten, den Abstand zu den US-Zinsen nicht zu groß werden zu lassen, um eine Aufwertung des Euro zu verhindern. Hinzu kommt eine weiter eher maue Wirtschaftslage in Europa, in der eine Zinssenkung möglicherweise den lange erhofften Konjunkturimpuls auslösen könnte.

Warum Sparer jetzt reagieren sollten

Für Sparer heißt das: Noch länger abwarten, kann teuer werden. Wer jetzt schon weiß, dass er sein Geld für absehbare Zeit nicht braucht, sollte sich noch schnell eines der attraktiven Zinsangebote von über zwei Prozent per annum sichern. Die gibt es meist für Festgeld, mindestens über ein Jahr. Bei Tagesgeldangeboten für Neukunden können die Zinsen zwar zum Teil darüber liegen, sie gelten aber in der Regel nur für drei Monate. Danach gilt der eher spärliche Bestandskundenzins. Wenn dann die Zinsen gefallen sind, wäre das Festgeld von vornherein die bessere Wahl gewesen.

Eine Übersicht aller aktuellen Festgeld-Angebote finden Sie hier.

Wer sein Geld nicht so lange parken möchte, sollte einen Blick auf den Tagesgeld-Vergleich von BÖRSE ONLINE werfen.

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