Die Deutsche Bank warnt in einer aktuellen Analyse vor einem Ende der globalen Geldschwemme durch die Notenbanken und dem Beginn einer Reflation. Zudem entwickle sich die Geldpolitik auseinander: Während die Fed kürzt, halten andere Zentralbanken die Zinsen hoch. Genau das könnte Anlegern neue Chancen bieten. 

Nach einer langen Phase lockerer Geldpolitik zeichnet sich für Anleger eine Trendwende in der globalen Geldpolitik ab: Nach Einschätzung der Deutschen Bank könnte schon bald die Inflation zurückkehren – ein Szenario, das gemeinhin als „Reflation“ bezeichnet wird. Es bezeichnet den Übergang von einer ultra-lockeren Geldpolitik zu einem Wieder-Anstieg der Preise –und in dessen Folge der Zinsen.



Zentralbanken driften in der Geldpolitik auseinander

Ihr zufolge wird die Reflation auch kein kurzfristiges Phänomen bleiben, sondern einen strukturellen Wandel ankündigen: Nach Jahren des billigen Geldes und massiver Anleihekäufe könnte die Wirtschaft nun wieder stärker wachsen und die Preise anziehen – ohne dass dies in eine vollständige Inflation umschlägt. Steigende Rohstoffpreise, robuste Nachfrage und eine allmähliche Normalisierung der Kreditbedingungen stützen diese Sicht. 

Außerdem weisen die Deutsche Bank-Analysten auf eine zunehmende Divergenz zwischen den großen Zentralbanken hin. So hat die US-Federal Reserve in dieser Woche die Zinsen gesenkt und bleibt damit im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken vorsichtig. In Europa, Asien und Australien hingegen signalisieren Notenbanken eher stabile Zinsen oder sogar bevorstehende Erhöhungen. Dieses Auseinanderlaufen der Geldpolitik sorge für neue Dynamik auf den Märkten, warnt die Deutsche Bank.

Diese Chancen eröffnen sich Anlegern

Für Anleger bedeutet das Zinswende-Risiken und Chancen zugleich. In einem reflationären Umfeld profitieren erfahrungsgemäß oft Banken und Finanzwerte, da höhere Zinsen ihre Ertragsbasis verbessern können. Andererseits geraten traditionelle „sichere“ Anlagen wie Staatsanleihen unter Druck, wenn die Renditen steigen. Auch Rohstoffe und Aktien mit hoher Preissetzungsmacht gelten als potenzielle Profiteure.

Ein weiterer Aspekt: Die unterschiedliche Ausrichtung in der Geldpolitik der Notenbanken beeinflusst die Wechselkurse. Während der US-Dollar durch Zinssenkungen der Fed zunächst geschwächt wird, könnten andere Währungen durch restriktivere Politik aufwerten. Professionelle Investoren müssten dann ihre Carrytrades im Portolio prüfen und gegebenenfalls an den Zinsdifferenzen neu ausrichten.

Das heißt: Reflation macht die Märkte volatiler – aber sie eröffnet auch neue Renditechancen.


Deutsche Bank (WKN: 514000)

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