Am Donnerstag steht der DAX aus diesem Grund unter Druck. Das bewegt jetzt den deutschen Leitindex. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Alphabet und CTS Eventim.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach der jüngsten Rally am Donnerstag Gewinne realisiert. Der DAX fiel im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 24.035 Punkte. Der MDax verlor 1,1 Prozent auf 30.105 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Morgen um 0,4 Prozent nach unten.

Tags zuvor hatte der Dax mit 24.152 Punkten bereits das 28. Rekordhoch im laufenden Jahr erreicht und das Jahresplus auf gut 21 Prozent ausgebaut. Seine Gewinne aus dem Jahr 2024 hat er damit bereits nach fünf Monaten übertroffen. Der MDax, der zur Wochenmitte auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen war, kommt im Jahresverlauf auf ein Plus von 19 Prozent.

An der Wall Street hatten die wichtigsten Aktienindizes am Vorabend deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Begründet wurden die Verluste mit einer enttäuschenden Auktion von US-Staatsanleihen, die die hohe Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten wieder in den Fokus rückte. Die Anleiherenditen zogen weiter an, was Aktienanlegern nicht schmeckt.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Alphabet im Fokus

Bei Alphabet hat sich zur Wochenmitte eine positive Interpretation der jüngsten Unternehmensaussagen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) durchgesetzt. Dazu passte eine Reihe wohlwollender Analystenkommentare.

Am zweiten und letzten Tag der jährlichen, hauseigenen Entwicklerkonferenz legten die Aktien des Google-Mutterkonzerns am Mittwoch um knapp vier Prozent auf rund 170 US-Dollar zu. Damit führte das Börsen-Schwergewicht die Gewinnerliste im Nasdaq 100 an. Zeitweise erreichten die Titel mit 173,14 Dollar den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Tags zuvor waren erste Aussagen des Unternehmens zum Mega-Trend KI noch auf ein negatives Echo gestoßen.

Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Kursrückgang um zehn Prozent zu Buche, was einen Platz im hinteren Mittelfeld des technologielastigen Auswahlindex bedeutet. Dieser hat im selben Zeitraum um ein Prozent zugelegt.

Alphabet-Chef Sundar Pichai hatte bereits am Dienstag angekündigt, eigene Produkte schneller auf den Markt zu bringen, um mit der neuen Konkurrenz im KI-Zeitalter Schritt zu halten. Nach einer jahrzehntelangen Dominanz gerät das wichtige Suchmaschinengeschäft des Tech-Giganten zunehmend unter Druck. Allerdings behauptet er hier immer noch einen Marktanteil von rund 90 Prozent - und rüstet seine Suchmaschine mit KI-Funktionen auf.

Dies dürfte dem Konzern helfen, seine weiterhin führende Rolle auf dem Suchmaschinenmarkt zu stärken, kommentierte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Die Entwicklerkonferenz habe ihn in seiner Einschätzung bestärkt, dass Google mit seinem xxx Gemini in vielen KI-Bereichen eine Führungsrolle einnehme, sekundierte sein Kollege Doug Anmuth von der US-Bank JPMorgan. Jefferies-Experte Brent Thill überschrieb seinen Kommentar zur Entwicklerkonferenz mit "Year of Gemini". Justin Post von der Bank of America zufolge ist das Thema KI bei Alphabet noch nicht angemessen eingepreist.

Aktien von CTS Eventim im Fokus

Die Aktien von CTS Eventim haben am Donnerstag vorbörslich mit erheblichen Kurseinbußen auf die Quartalszahlen des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters reagiert. Auf der Handelsplattform Tradegate verloren sie zuletzt - bereinigt um den fälligen Dividendenabschlag - 4,3 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf stehen die Papiere mit einem Kursgewinn von knapp 38 Prozent (Stand Mittwoch) - doppelt so hoch wie die bisherige MDax-Rendite - aber gut da.

CTS Eventim ist dank zweier Übernahmen und einer guten Nachfrage im ersten Quartal deutlich gewachsen. Unter dem Strich mussten die Münchener jedoch einen Gewinneinbruch hinnehmen. So sackte der Überschuss um fast ein Drittel ab, weil kleinere Beteiligungen an anderen Gesellschaften weniger abwarfen und Währungseffekte auf langfristige Forderungen drückten. Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg sieht das Unternehmen dennoch auf Kurs zu seinen Zielen.

JPMorgan-Analystin Lara Simpson sprach in einer ersten Reaktion von einem durchwachsenen Jahresstart, verglichen mit den hohen Markterwartungen. Während der Umsatz stark ausgefallen sei, habe das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) enttäuscht.

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