Die Euphorie beim Goldpreis ist nach dem Rekordhoch etwas abgekühlt. Doch der Preis für eine Feinunze Gold hält sich stabil über der 2.000-Dollar-Marke. Ein Analyst von Bloomberg Intelligence prognostiziert einen weiteren Aufschwung. Wenn die Konjunktur einbricht, seien sogar 3.000 Dollar denkbar. Goldminen-Aktien werden anspringen. 

Wenn sich die makroökonomischen Bedingungen weiter verschlechtern, wird der Goldpreis im Jahr 2024 neue Höchststände erreichen und hat sogar das Potenzial, die Marke von 3.000 US-Dollar zu erreichen, wird Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg Intelligence (BI), von Kitco News zitiert. "Die Tatsache, dass Gold die meisten Rohstoffe und den S&P 500 im Jahresvergleich übertrifft, könnte ein Hinweis auf einen großer Reset sein", so McGlone in seinem "Global Commodities 2024 Outlook". Gold könnte den größten Liquiditätsschub der Geschichte erleben.


"Die Lehren aus den Höchstständen der Inflation in vier Jahrzehnten könnten von Dauer sein und die Lockerung der Federal Reserve einschränken", sagte er. "Gold ist auf dem besten Weg, den Widerstand bei 2.000 Dollar pro Unze in eine Unterstützung umzuwandeln, Kupfer könnte sich auf 3 Dollar pro Pfund zubewegen und WTI-Rohöl könnte sich auf 40 Dollar pro Barrel fast halbieren, wenn die Rezessionsprognose von Bloomberg Economics eintritt." Der Spotpreis für Gold schwankt am Donnerstag-Vormittag unterhalb von 2.050 Dollar.

Gold in US-Dollar (Spotpreis je Feinunze)
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Gold in US-Dollar (Spotpreis je Feinunze)

Outperformance zu Aktien

Laut McGlone könnten sich die Märkte auf dem Weg in eine globale Rezession befinden. Das Potenzial für eine Trendumkehr nach oben oder eine Beschleunigung der Talfahrt ist eine Schlüsselfrage für 2024, so McGlone. "Und unsere Tendenz geht in Richtung letzteres." Er warnt, dass die Auswirkungen der koordinierten Zinserhöhungen der Zentralbanken im Jahr 2023 möglicherweise erst im dritten Quartal 2024 voll zum Tragen kommen werden.

McGlone schrieb, dass es 2024 zu einer Outperformance von Gold kommen könnte und führt dazu auch den marktbreiten S&P 500 an. "Der Preis pro Unze des Metalls ist mit weniger als der Hälfte des S&P 500-Indexes historisch niedrig, vor allem wenn die Wirtschaft schrumpft." Als Argument für einen Goldpreis von 3.000 Dollar im Jahr 2024 verwies McGlone auf die Performance von Gold gegenüber dem S&P 500 in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten.

Gold-Spotpreis vs. S&P-500-Index
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Gold vs. S&P-500-Index

Goldminen mit Nachholpotenzial

"Unsere Grafik mit Gold und S&P 500 auf der gleichen Skala zeigt ein Konvergenzpotenzial um 3.000 Dollar", sagte McGlone. "Der Index der Frühindikatoren des Conference Board von minus 7,6 Prozent könnte der Katalysator sein." Rezessionen seien seit 1960 immer mit ähnlich niedrigen LEI's verbunden gewesen.

Während der Goldpreis sich in den vergangenen Monaten kräftig nach oben schwang, blieben die meisten Minenaktien zurück. Während sich Gold 2023 um rund 13 Prozent verteuerte, verbuchten die Goldminen gemessen am GDX nur ein mageres Plus von etwas mehr als vier Prozent. Auf der Performance lastete vor allem Index-Schwergewicht Newmont. Die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten verlor aufgrund der teuren Übernahme von Newcrest Mining rund 16 Prozent.

2024 könnte für viele Gold-Produzenten zu einem Wendejahr werden. Die Chancen für die günstig bewerteten Goldminen-Aktien stehen gut. BÖRSE ONLINE favorisiert dabei weiterhin Barrick Gold. Die weltweit tätigen Kanadier haben sich bereits im vergangenen Jahr besser geschlagen als Newmont und haben weiterhin Potenzial. Nach der Überwindung der 200-Tage-Linie hat sich charttechnisch ein Kaufsignal gegeben. Die Zone bei 23 Kanada-Dollar (im deutschen Handel etwa 15,80 Euro) sollte verteidigt werden. Die Barrick-Gold-Aktie weist derzeit eine Dividendenrendite von 2,3 Prozent auf und die Nettoverschuldung des Konzerns liegt praktisch bei null.

Barrick Gold  (in Kanada-Dollar, Börse Toronto)
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Barrick Gold (in Kanada-Dollar, Börse Toronto)

Hinzu kommt Übernahme-Fantasie: Bloomberg berichtete gestern, dass der Barrick-CEO bei den Großaktionären von First Quantum vorstellig geworden ist, um ihre Unterstützung für eine potenzielle Übernahme zu gewinnen. Die First-Quantum-Aktie konnte gestern prozentual zweistellig zulegen.

Barrick Gold ist neben 18 weiteren Aktien auch im Stabile Werte Index von BÖRSE ONLINE enthalten und da mit etwa 5,2 Prozent gewichtet. Die höchste Gewichtung nimmt mit gut zehn Prozent Xetra-Gold ein. Den Index können Anleger nahezu 1:1 über ein Indexzertifikat (etwa ISIN: DE000DA0ABL9) abbilden. 

Mehr zum Stabile Werte Index finden Sie hier.

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Hinweis auf Interessenkonflikte 

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
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