Am Freitag findet der dritte große Verfallstag des Jahres statt. So reagiert der DAX in diesem Umfeld. Außerdem im Fokus: die Aktien von DHL und Scout24.
Nach der Kursrally tags zuvor haben es die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag zunächst ruhig angehen lassen. Preisdaten aus Deutschland zeigten nur wenig Einfluss auf die Notierungen. So sind die Erzeugerpreise im August etwas stärker als erwartet gesunken.
Der DAX stieg in den ersten Handelsminuten um 0,1 Prozent auf 23.685 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex eine nahezu ausgeglichene Wochenbilanz an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte am Freitagmorgen kaum verändert bei 30.471 Zählern. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,1 Prozent aufwärts.
Im Tagesverlauf könnte wegen des Verfalls an den Terminbörsen noch einmal Bewegung in die Märkte kommen. "Der September-Verfall zählt zu den großen vier Verfallterminen des Jahres", betonte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. An diesen Tagen können Aktienkurse und Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken, während die Fristen der Anleger zur Verwirklichung von Derivategeschäften ablaufen.
Aktien von Scout24 im Fokus
Die Anleger von Scout24 haben am Freitag vorbörslich verschnupft auf eine angekündigte Übernahme des Immobilienplattform-Betreibers reagiert. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für die Scout-Papiere zuletzt um 1,1 Prozent auf 107,45 Euro nach unten. Für das laufende Jahr steht aber immer noch ein Kursgewinn von rund 27 Prozent zu Buche.
Scout24 übernimmt die spanischen Online-Immobilienplattformen Fotocasa und Habitaclia. Der Unternehmenswert der Transaktion liegt bei 153 Millionen Euro. Fotocasa und Habitaclia sollen den Angaben zufolge 2025 voraussichtlich etwa 60 Millionen Euro Umsatz und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Pro-forma-Basis von rund elf Millionen Euro erzielen. Scout24 will die Akquisition über Barmittel und bestehende Kreditfazilitäten finanzieren. Das laufende Aktienrückkaufprogramm und die Kapitalallokation des Unternehmens blieben unverändert.
Scout24 stelle sich mit dem Zukauf gegen den vorherrschenden Trend europäischer Online-Kleinanzeigenanbieter, Fusionen und Übernahmen zu vermeiden, die entweder Konkurrenten oder internationale Aktivitäten betreffen, schrieb Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies. Sein erster Impuls sei daher gewesen, den Deal kritisch zu sehen. Nach reiflicher Überlegung komme ihm die Transaktion aber umsichtig vor.
Aktien der DHL Group im Fokus
Bei der DHL Group müssen die Anleger am Freitag durchwachsene Nachrichten vom Konkurrenten Fedex und eine Analystenabstufung verarbeiten. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate waren die Titel zuletzt mit einem halben Prozent ins Minus gedreht.
Fedex ist besser in das neue Geschäftsjahr gestartet als erwartet. Expertin Alexia Dogani von JPMorgan zog aber den Schluss, dass die Entwicklung im internationalen Express-Geschäft das schwache Marktumfeld in diesem Bereich bestätige. Dies stimme auch vorsichtig mit Blick auf die Express-Sparte von DHL.
Experte Andy Chu von der Deutschen Bank stufte die DHL-Aktie vor dem Hintergrund herrschender Unsicherheit auf "Hold" ab. Die Marktlage werde dem deutschen Logistiker nicht helfen, glaubt er. Seiner Einschätzung nach ist die bisherige Prognose für das laufende Jahr zu optimistisch.
Enthält Material von dpa-AFX
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