Der Vorstandschef der Munich Re, Joachim Wenning, wandelte die Problemtochter Ergo, Deutschlands zweitgrößten Erstversicherer, zum Gewinnbringer. Aus der Munich Re machte der „Unternehmer des Jahres 2023“ eine wahre Geldquelle für Aktionäre.

Joachim Wenning kennt den größten Rückversicherer Munich Re seit der ersten Stunde seines Berufslebens. Der Ökonom, der in den Neunzigern über das Thema Liberalisierung der Lebensversicherungen promovierte, verantwortet während seiner Karriere das Lebensversicherungsgeschäft in Südeuropa, Lateinamerika und im Mittleren Osten. Der sprachbegabte Manager lernt das dafür notwendige Spanisch in Rekordzeit. Wenning wird 1965 in Jerusalem geboren. Als er mit seinen Eltern 1980 aus der Türkei nach Deutschland kommt, spricht er Türkisch fließend. Das Land war lange sein Zuhause. Sein Vater, ein Textilingenieur, hatte während der Sechzigerjahre dort als Produktionsleiter angeheuert.

An der Börse erwies sich der Assekuranzriese gerade in den Turbulenzen des Börsenjahres 2022 für Anleger als Fels in der Brandung: In einem Jahr, in dem der DAX rund 17 Prozent verlor, freuten sich Aktionäre der Munich Re über 16,7 Prozent Gesamtrendite einschließlich Dividende — das war die Nummer 2 im DAX.

Auf Kurs gehalten hat der Ökonom den Konzern auch bei der für die Aktionäre essenziellen Dividendenpolitik. Seit 1969 zahlt Munich Re Dividenden mindestens auf dem Niveau des Vorjahres aus. 2023 werden es 54 Jahre in Folge sein. Das ist wahrhaft außergewöhnlich. 

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