(neu: Oracle-Rekord, LBBW-Stimme und mehr Details)
NEW YORK (dpa-AFX) - Oracles
Getrieben vom Ausblick des SAP-Konkurrenten äußerten sich Analysten positiv zu den Perspektiven der Aktie. Behalten sie mit ihren Kurszielen recht, dürfte der Sprung über die 200-Dollar-Marke noch nicht das Ende sein. Dies suggerieren die auf bis zu 225 Dollar erhöhten Kursziele von Häusern wie etwa der UBS, der Bank of America und des Investmenthauses Jefferies.
Der gute Lauf der Aktie seit Ende April setzte sich am Donnerstag fort, denn seither haben sie ein Spitzenplus von etwa 70 Prozent zu bieten, auch wenn der Anstieg seit Jahresbeginn mit einem Fünftel weitaus geringer ausfällt.
Zwar legte Oracle alles in allem durchwachsene Zahlen für das Ende Mai abgelaufene Geschäftsjahr vor, rechnet aber mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze. Dabei setzen die US-Amerikaner vor allem auf das Geschäft mit Infrastruktur für die Cloud (IaaS), also einem Service, der die komplette Rechenzentrumsinfrastruktur bereitstellt - einschließlich Servern, Datenspeicherung und Netzwerken.
"Die Ergebnisse im Schlussquartal haben überzeugt und die Zuversicht des Managements für 2026 und darüber hinaus ist groß", schrieb Analyst Mirko Maier von der Landesbank Baden-Württemberg. Bemerkenswert fand er, dass für 2026 ein gegenüber 2025 "dramatisch" höheres Umsatzwachstum signalisiert werde. Aus Haftungsgründen seien solche "Superlative" in Quartalsberichten von US-Unternehmen eher selten.
Der mit seinem Kursziel besonders optimistische UBS-Analyst Karl Keirstead fand zwar ein Haar in der Suppe, indem er bemängelte, dass er Ziele für die operative Profitabilität und das erwartete Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr 2025/26 vermisse. Dennoch ging Keirstead davon aus, dass sich die Anleger auf positive Aspekte fokussieren.
Keirstead nannte die geplanten Investitionen "aggressiv", da der US-Technologiekonzern von mehr als 25 Milliarden Dollar für das neue Geschäftsjahr ausgeht. Entsprechend kürzte der UBS-Experte seine Cashflow-Schätzungen. Er kommt aber zu dem Schluss, dass die Investitionen angesichts der deutlichen Wachstumsbeschleunigung tolerabel seien.
Auch Analyst Mark Murphy von JPMorgan äußerte sich kritisch zur Marge und zum Mittelzufluss. Er sagte jedoch, dass der optimistische Ton zur KI-Nachfrage solche negativen Aspekte überlagern werde. "Wir respektieren weiterhin die Leistungen von Oracle im KI-Bereich, behalten aber die Bewertung im Auge", schrieb Murphy./ck/ag/tih/jha/
Quelle: dpa-Afx