FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein teils überraschend schwaches Abschneiden im zweiten Quartal hat die Aktien des Spezialchemiekonzerns Evonik am Freitag auf den tiefsten Stand seit dem US-Zollschock im April fallen lassen. Zuletzt dämmten die Papiere ihre Verluste zwar etwas ein, waren am Vormittag mit einem Minus von fast drei Prozent auf 16,97 Euro aber immer noch unter den größten Verlierern in einem schwachen MDax .

Seit dem Jahreshoch Anfang März haben die Aktien nun rund ein Viertel ihres Wertes verloren. Damals hatten erste Indikationen des Unternehmens für das laufende Jahr sowie ein insgesamt aufkommender, verhaltener Konjunkturoptimismus für kräftigen Rückenwind gesorgt. Mittlerweile hat sich das Bild auch wegen der internationalen Handelsstreitigkeiten mit der US-Regierung gewandelt. Die US-Zölle schüren Unsicherheiten; Unternehmen stellen Investitionen zurück, Menschen werden bei Konsumausgaben vorsichtiger.

In diesem Umfeld hatten zuletzt bereits Chemiekonzerne wie BASF und Covestro ihre Ausblicke gesenkt. Evonik bestätigte nun zwar die 2025 avisierte Bandbreite eines um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro, sieht diesen nun aber nur noch am unteren Ende der Spanne. Allerdings hatten Analysten im Mittel damit schon gerechnet.

Im zweiten Quartals lief es teils schlechter als erhofft. Zwar habe der operative Gewinn die Erwartungen erreicht, doch hätten sich der Absatz und damit auch der Umsatz schlechter entwickelt als gedacht, erklärte Branchenexperte Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler in einer ersten Reaktion./mis/ajx/nas

Quelle: dpa-Afx