FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein solider Quartalsbericht hat den schwer angeschlagenen Aktien von Vonovia am Freitag Auftrieb gegeben. Die vorsichtigen Aussagen des Immobilienkonzerns zum neuen Jahr wurden angesichts der Kursschwäche der Aktie von Analysten zudem als nicht gravierend beurteilt.

Im Vormittagshandel stiegen die Anteile von Vonovia um 2,5 Prozent auf 21,71 Euro und setzten sich so noch etwas weiter nach oben von der 21-Tage-Linie ab, die ihnen tags zuvor eine Stütze gewesen war. Diese charttechnische Linie verweist auf den kurzfristigen Trend und verläuft aktuell bei rund 21,20 Euro.

Analyst Julian Livingston-Boot von der kanadischen Bank RBC sieht in den Neunmonatszahlen zwar keine wirklichen Neuigkeiten, spricht aber von einer insgesamt soliden Geschäftsentwicklung. Der Ausblick Vonovias für 2023 liege zwar etwas unter seiner Schätzung, aber im Kontext des Aktienkurses sei das nicht wesentlich, fügte er hinzu. Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 50 Prozent eingebüßt und zählt damit zu den schwächsten im Dax.

Goldman-Sachs-Experte Jonathan Kownator hat ebenfalls erwartet, dass die Aussagen des Managements zum kommenden Jahr die Aktie kaum bewegen. Er sieht das Zahlenwerk weitgehend im Rahmen der Erwartungen und bleibt überzeugt vom Potenzial der Aktie, die sich auf der "Conviction Buy List" befindet. Sein Kursziel liegt bei 33,30 Euro, womit er mit Blick auf den aktuellen Kurs noch Luft nach oben um etwas mehr als 50 Prozent sieht.

Dass "der Ausblick für 2022 voll bestätigt wurde", ist nach Ansicht von Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank als besonders positiv zu werten. Zudem hält er das Erreichen der oberen Enden der Zielspannen für Umsatz und operatives Ergebnis für wahrscheinlich. Auch sei der erwartete leichte Rückgang des operativen Gewinns (FFO) im kommenden Jahr nicht überraschend. Das werde "im aktuellen Marktkonsens bereits reflektiert", schreibt er und verweist auf die durchschnittlichen Analystenschätzungen von Bloomberg. Gemäß diesen wird für 2022 ein FFO je Aktie von 2,58 Euro erwartet, der 2023 auf 2,52 Euro sinken dürfte./ck/mne/mis

Quelle: dpa-Afx