FRANKFURT/MAILAND (dpa-AFX) - Europäische Bankaktien haben am Mittwoch aus dem insgesamt positiven Marktumfeld herausgeragt. Der Branchenindex
Unicredit
Für den Schritt wandelte die Unicredit gut die Hälfte der von ihr gehaltenen Commerzbank-Finanzinstrumente in Aktien um und löste damit den Bund als größten Aktionär ab, der noch gut 12 Prozent der Anteile hält. Die restlichen rund 9 Prozent, auf die Unicredit über Finanzinstrumente Zugriff hat, will die Mailänder Großbank nach eigenen Angaben "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Aktien umwandeln.
Die zuständigen Aufsichtsbehörden hatten den Schritt genehmigt. Die Italiener sind im Herbst bei den Frankfurtern eingestiegen, stoßen bei ihren Übernahmebemühungen aber sowohl bei der Bundesregierung als auch bei der Commerzbank weiter auf Widerstand.
Noch vor Kurzem hatte Unicredit-Chef Andrea Orcel gesagt, die Unicredit sei "weit entfernt" von einem Übernahmeangebot für die Commerzbank. Die Zukunft der Unicredit sei auch ohne Übernahmen "sehr rosig". Zudem ist der Aktienkurs der Commerzbank seit dem Einstieg der Unicredit stark gestiegen, was eine Übernahme verteuern würde.
Am Vortag war zudem bekannt geworden, dass die Unicredit bei der geplanten Übernahme der heimischen Konkurrentin Banco BPM
JPMorgan-Analystin Delphine Lee erwartet kurz- bis mittelfristig kein Übernahmeangebot der Unicredit für die Commerzbank, auch wenn die Wandlung in Aktien das langfristige Interesse signalisiere. Die Italiener dürften sich nach ihrer Einschätzung weiterhin auf den Kauf von Banco BPM konzentrieren./gl/bek/jha/
Quelle: dpa-Afx