FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die guten Resultate der Tochter T-Mobile US haben am Donnerstag auch die Anleger der Deutschen Telekom erfreut. Am Vormittag rückten die Aktien an der Dax -Spitze um 2,5 Prozent vor auf das höchste Niveau seit Anfang Oktober. Sie schafften es erstmals seit November wieder über die 200-Tage-Linie, die bei Anlegern ein beliebter Langfristindikator ist. Dabei profitierten die Titel auch von ihrem defensiven Charakter, während vor allem Wachstumswerte aus dem Tech-Sektor nach enttäuschenden Zahlen des Facebook-Konzerns Meta wieder abrutschten.

T-Mobile US überraschte mit seinen Zahlen, die am Vorabend nach US-Börsenschluss kamen, und vor allem mit dem Ausblick positiv. Laut einem Händler erwiesen sich die Bedenken von Investoren, dass sich das Mobilfunkwachstum bei der US-Tochter abschwächen könnte, als unbegründet. Dies stütze die T-Aktie, sagte der Börsianer. Für die Papiere von T-Mobile US zeichnete sich im vorbörslichen US-Handel sogar ein Plus von mehr als sieben Prozent ab.

Die US-Tochter der Deutschen Telekom verdiente zum Jahresende zwar deutlich weniger, gewann aber viele Kunden hinzu und die Erlöse konnten um gut zwei Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar gesteigert werden. Mit Blick auf das laufende Jahr überzeugte der Konzern mit der Aussage, ein Zuwachs von bis zu 5,5 Millionen Kunden werde angepeilt. Von Analysten gab es denn auch vor allem für den Ausblick lobende Worte.

Laut dem Barclays-Experten Kannan Venkateshwar gab es Bedenken bezüglich der Abwanderung von Kunden nach der Fusion von T-Mobile US mit Sprint und eines langsameren Branchenwachstums. Die Anleger seien deshalb zuletzt auf Nummer sicher gegangen, was messbar ist an einer zuletzt schlechten Kursentwicklung. Seit dem Rekordhoch im Juli ging es für T-Mobile US stark bergab auf ein jüngst erreichtes Tief seit Sommer 2020. Die Prognosen legten auf dem derzeitigen Niveau wieder Potenzial für eine bessere Aktienbewertung frei, ergänzte Venkateshwar.

Dass es von einer anderen Beteiligung der Telekom negative Nachrichten gab, dämpfte die Stimmung unter den Anlegern des deutschen Marktführers nicht merkbar. Die britische BT Group , an der die Deutsche Telekom rund zwölf Prozent hält, senkte wegen des anhaltenden Einflusses der Corona-Pandemie und Problemen in der Lieferkette ihre Umsatzprognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr. Die Papiere sackten in London um fast drei Prozent ab./tih/ajx/mis

Quelle: dpa-Afx