FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ionos
Das Ionos-Papier verlor um die Mittagszeit 5,8 Prozent auf 27,60 Euro und ist damit zurück auf dem tiefsten Stand seit April. Mit einem Sprung auf 31 Euro hatte sich die Aktie zu Börsenbeginn nur kurz erholt. Bis hoch an die abwärts gerichtete 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend hatte sie es zudem nicht geschafft. Seit Jahresbeginn bleibt aber immer noch ein Plus von etwas mehr als 26 Prozent. Vom Rekordhoch im August bei 43,25 Euro hat Ionos allerdings nun rund 36 Prozent eingebüßt.
Von den Kursverlusten der Ionos-Aktie wurde auch die des Mutterunternehmens United Internet
"Analysten und Anleger tun sich aktuell schwer in der Beurteilung der Zahlen samt dem unerwarteten Verkaufsplan für AdTech", kommentierte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel die Kursverluste. "Und vermutlich konnte Ionos in der Telefonkonferenz mit Analysten zu den Zahlen und dem Verkaufsplan die Unsicherheiten nicht ausräumen."
Positiv sieht Altmann zwar die Fokussierung auf das Kerngeschäft, "zumal der Ergebnisbeitrag der AdTech-Sparte bislang überschaubar war". Allerdings bestehe Unsicherheit hinsichtlich der Bewertung und des Zeitpunkts des Spartenverkaufs. Zu den Zahlen merkte er außerdem an, dass die bestätigte Jahresprognose eine geringere Margenerwartung für das vierte Quartal impliziere.
Laut Aktienexperte Andreas Lipkow sorgen sich Investoren derzeit vor allem darum, dass das Kerngeschäft nach dem Verkauf von AdTech auf zu wenigen Standbeinen stehe. "Der Umsatzanteil von AdTech beträgt rund 20 Prozent. Nun kommt es darauf an, welchen Verkaufspreis Ionos für die Sparte erzielt." Da es dazu aber noch keine Aussagen gegeben habe, herrsche Vorsicht.
Analyst George Webb von der US-Bank Morgan Stanley hatte eine schwache Kursentwicklung vorausgesehen. Er monierte zuvorderst das insgesamt schwache Zahlenwerk von Ionos. "Der Umsatz im Kerngeschäft und bei Cloud ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was noch verstärkt wurde durch einen starken Rückgang im AdTech-Bereich von minus 66 Prozent."
Webb verwies zudem darauf, dass ein Verkauf des Geschäftsbereichs das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 50 Millionen Euro verringern würde, was ein Minus von 9 Prozent im Vergleich zur vorherigen Prognose von etwa 530 Millionen Euro wäre. Unklar sei zugleich die Höhe des potenziellen Erlöses aus dem Adtech-Verkauf./ck/err/jha/
Quelle: dpa-Afx