FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank verabschiedet sich vom kostenlosen Privat-Girokonto ohne Vorbedingungen. Auch Bestandskunden müssen künftig einen monatlichen Mindesteingang von 700 Euro und die vollständig elektronische Nutzung ihres Kontos zusagen, wenn sie weiterhin ohne Grundgebühr auskommen wollen. Sonst werden nach dem neuen Preismodell monatlich mindestens 4,90 Euro fällig. Diese Bedingungen galten für Neukunden bereits seit Oktober.

Die Bank bestätigte am Dienstag interne Äußerungen des Bereichsvorstandes Arno Walter, wonach das Institut mit der neuen Preispolitik voraussichtlich Kunden verlieren werde. Dies seien aber keine Kunden, für die man die Hausbank sei. Walter begründete die Umstellung demnach mit dem Kostendruck: "Jedes Konto kostet. Und der Niedrigzins belastet die Erträge. Erfolg definiert sich nicht allein über die Anzahl von Kunden oder Konten, sondern über den Ertrag."

Zuvor hatte schon die Direkt-Tochter Comdirect das einst stark beworbene kostenlose Girokonto ohne Bedingungen abgeschafft. Allgemein drehen viele Banken wegen fehlender Erträge an der Gebührenschraube und erheben zunehmend auch Negativzinsen auf hohe Einlagen./ceb/DP/eas

Quelle: dpa-Afx