DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Umbau des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper in Richtung Klimaneutralität soll deutlich schneller vorangehen als bisher. "Bis 2040 beabsichtigt Uniper CO2-neutral zu sein, zehn Jahre früher als zuletzt geplant", teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit. Bereits 2030 wolle Uniper mehr als 80 Prozent seiner installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion nutzen. Spätestens 2029 ende bei Uniper die Stromproduktion aus Kohle unter der Annahme eines bis dahin erfolgten Verkaufs des Steinkohlekraftwerks Datteln IV.

Uniper werde den nötigen Umbau der Energiewirtschaft durch flexible Formen der Energieerzeugung unterstützen, betonte das Unternehmen. Dazu transformiere das Unternehmen die eigenen Kraftwerke und Anlagen und investiert in flexible und gesicherte Anlagen zur Stromerzeugung. "Dies umfasst auch Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen, wo ein deutliches Wachstum angestrebt wird."

Uniper ist Deutschlands größter Erdgashändler. Das bestehende Gasgeschäft solle durch den Einsatz von grünen Gasen wie Wasserstoff schrittweise dekarbonisiert werden, hieß es weiter. Bis 2030 strebe man einen Anteil von fünf bis zehn Prozent grüner Gase im Portfolio an. Auch die Umwandlung von Erdgasspeichern zu Wasserstoffspeichern will Uniper vorantreiben. "Allein für die grüne Transformation wird Uniper bis 2030 über acht Milliarden Euro investieren."

Knapp acht Monate nach der Rettung des Energiekonzerns durch eine weitgehende Verstaatlichung sieht sich das Unternehmen finanziell erholt. Für das laufende Jahr erwartet Uniper einen bereinigten Konzernüberschuss "in der Größenordnung eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags". 2022 hatte Uniper noch mit einem Verlust von 7,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Hintergrund für die verbesserte Lage sind vor allem stark gesunkene Beschaffungspreise im Gasgroßhandel./tob/DP/zb

Quelle: dpa-Afx