BERLIN (dpa-AFX) - Die Fortschritte des Mainzer Unternehmens Biontech bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes sollten nach Ansicht von FDP-Chef Christian Lindner zu mehr Offenheit gegenüber der Gentechnik führen. "Der Impfstoff-Erfolg von Biontech zeigt: Gentechnische Forschung kann ein Segen für die Menschheit sein. Gerade am Standort Deutschland ist offenbar ein großer Durchbruch gegen Corona gelungen", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. In Deutschland müsse eine Debatte über mehr Offenheit für Innovationen wie der Gentechnologie geführt werden.

"Wir brauchen mehr Forschungsfreiheit und weniger falsche Voreingenommenheit", sagte Lindner. "Allzu oft werden vor allem Risiken gesehen, wo in Wahrheit Chancen warten - sei es beim Kampf gegen Infektionskrankheiten oder der Sicherung der Welternährung." Die FDP fordere die Bundesregierung auf, ein Aktionsprogramm für den Gentechnik-Standort Deutschland vorzulegen. "Darin sollte es um bessere steuerliche Anreize, neue Konzepte für Wagniskapital und eine schnelle Anpassung von Gesetzen an den jeweiligen Stand der Forschung gehen."

Die ethischen und technischen Standards für gentechnische Forschung in Deutschland seien hoch, betonte der Vorsitzende der Freien Demokraten. "Uns kann nicht daran gelegen sein, Leuchttürme der Wissenschaft an andere Länder zu verlieren, wo Forschung im Zweifel weniger sicher betrieben wird."

Biontech und der Pharmakonzern Pfizer hatten am Montag mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach Studiendaten einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 biete. Voraussichtlich ab der kommenden Woche soll die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt werden./sk/DP/zb

Quelle: dpa-Afx