LONDON/KASSEL (dpa-AFX) - Die Beteiligungsgesellschaft LetterOne des russischen Milliardärs Michail Fridman will einem Pressebericht zufolge derzeit einen Börsengang von Wintershall Dea durch seinen deutschen Partner BASF blockieren. Grund sei unter anderem die Marktstimmung gegenüber Vermögenswerten in Russland, wo das Unternehmen einen Teil seiner Gas- und Ölproduktion tätigt. Dies würde "sehr wahrscheinlich zu einer Bewertung führen, die das Potenzial des Unternehmens nicht widerspiegelt", schreibt die "Financial Times" am Montag.

Zudem würde die Konzentration auf den Börsengang und die Ausschüttung von Dividenden an die Aktionäre Investitionen in die Versorgung Europas mit bezahlbarer Energie verhindern. LetterOne betonte allerdings auch, eine Börsennotierung unterstützen zu wollen, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll sei.

LetterOne ist Minderheitseigentümer des deutschen Öl- und Gaskonzerns Wintershall Dea, der 2019 durch die Fusion von Dea und Wintershall entstanden ist. BASF, die zwei Drittel der Gruppe besitzt, beabsichtigt laut "FT" hingegen weiterhin, Wintershall Dea an die Börse zu bringen. In einer Erklärung habe BASF mitgeteilt, man sei fest entschlossen, seinen Anteil an der Wintershall Dea zu veräußern. Dabei halte BASF weiterhin einen Börsengang für den besten Weg, um seinen Anteil zu vermarkten./mne/ngu/jha

Quelle: dpa-Afx