(In einer früheren Version des Artikels hieß es im ersten Satz "Drei Tage lang.." es muss jedoch "Mehrere Tage lang" heißen; ein fehlender Buchstabe im 2. Absatz wurde ergänzt: "luxuriösen Pyjamas". Die Protestgruppe "No place for Bezos", muss "No Space for Bezos" ("Kein Raum für Bezos") heißen. Zudem wurde der Satz "Parallel war Venedig abgeriegelt, Polizei und Militär zeigten starke Präsenz." wie folgt umgeschrieben: "Parallel zeigten Polizei und Militär eine starke Präsenz." Der letzte Satz "Zurück bleibt, wie nach jeder großen Party, Stimmungskater bei den Venezianern und den rund 100.000 täglichen Touristen." wurde umgeschrieben in: "Zurück bleiben die Venezianer und etwa 100.000 tägliche Touristen." Entsprechend auch die letzte Zwischenüberschrift geändert. Die Überschrift wurde neu gefasst.)
VENEDIG (dpa-AFX) - Mehrere Tage lang haben Amazon-Gründer
Den Abschluss bildete am Samstagabend eine große Party im Arsenale, einem alten Werftgelände der Stadt, unter dem Motto "Dolce Notte" (Süße Nacht). Viele Gäste interpretierten das Thema der süßen Träume wörtlich und erschienen in luxuriösen Pyjamas oder Dessous-inspirierten Abendroben.
Sánchez selbst trug, wie das Modemagazin "Vogue" schrieb, ein maßgeschneidertes Kleid von Versace - Teil einer dreitägigen Garderobe, die italienischen Modenamen wie Schiaparelli und Dolce & Gabbana huldigte. Letztere entwarfen auch ihr Brautkleid, inspiriert von Sophia Loren in "Hausboot" (1958).
Für das musikalische Programm waren viele große Namen im Rennen - Beyoncé, Elton John, Lady Gaga. Am Ende sorgten laut Medienberichten Sänger Usher mit R&B-Hits und DJ Cassidy für Tanzstimmung.
Laut der Tageszeitung "Corriere della Sera" wurden am Abend Fleischbällchen, Schwertfisch, glutenfreie Pasta und Ragù serviert - bodenständig Italienisch mit Twist? Schon zuvor war bekanntgeworden, dass das Hochzeitsmenü die Region Kampanien ehrte - mit Pizza, Pasta und Zitronendessert von der Amalfiküste, zubereitet natürlich von Sterneköchen.
Mrs. Bezos - auf Instagram und auf der Clutch
Das Jawort gaben sich der 61-jährige US-Milliardär und die 55-jährige Ex-Journalistin am Freitag im Garten der Cini-Stiftung, einem ehemaligen Benediktinerkloster auf der Lagunen-Insel San Giorgio mit Blick auf den Canal Grande.
Laut "Vogue" sagte Sánchez, sie fühle sich wie eine Prinzessin und die Hochzeit, die schätzungsweise zwischen 10 und 50 Millionen Euro gekostet haben soll, sei "extrem intim" gewesen. 70 der rund 200 Gäste seien Familienmitglieder - dazu kamen Prominente wie Kim Kardashian, Oprah Winfrey, Leonardo DiCaprio, Orlando Bloom und Bill Gates.
Modedesignerin Diane von Fürstenberg sagte dem "Corriere della Sera" die Hochzeit sei "sehr schön und herzlich" gewesen. Bereits während der Feier postete die Braut Fotos von sich im Kleid auf Instagram - versehen mit Herz-Emoji und dem Datum 06/27/2025. Das Profil trägt seither den Namen Lauren Sánchez Bezos. Zur Abschlussparty zeigte sie sich mit einer Clutch mit der Aufschrift "Mrs. Bezos".
Sicherheitsaufgebot und Proteste
In der Lagunenstadt herrschte allerdings nicht nur Promi-Alarm: Wegen Temperaturen über 30 Grad sprach das italienische Gesundheitsministerium eine Hitzewarnung aus. Parallel zeigten Polizei und Militär eine starke Präsenz. Aus Sorge vor Protesten und Sicherheitsrisiken galt für viele Bereiche ein erhöhter Alarmzustand.
Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen wurde demonstriert: Die Protestgruppe "No Space for Bezos" ("Kein Raum für Bezos") organisierte am Samstag eine farbenfrohe, friedliche Protestaktion vom Bahnhof Santa Lucia bis zur Rialtobrücke. Seit Tagen äußerten Kritiker ihren Unmut darüber, dass Venedig zunehmend Großevents und Superreiche beherbergt.
Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro zeigte Verständnis dafür - Transparente und Symbolpolitik gehörten zur Demokratie, sagte er italienischen Medien. Wer bei Hitze Plakate aufhängen wolle, dürfe das tun. Er kritisierte allerdings den Zeitpunkt: Während die Stadt unter Sicherheitsalarm stand und Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten zu Gast war, sei ein Streit mit der Polizei fehl am Platz. Brugnaro betonte zugleich, dass die Proteste nicht stellvertretend für die Haltung der gesamten Stadt stünden.
Millionenspenden als Trost?
Drei Millionen Euro soll Jeff Bezos nach Angaben aus seiner Umgebung an Einrichtungen der Stadt gespendet haben - eine Summe, die Kritiker angesichts seines geschätzten Vermögens von 220 Milliarden US-Dollar als symbolisch einstufen. Geschenke soll das Paar nicht gewollt haben: Die Gäste wurden stattdessen gebeten, für die "Serenissima", der Beiname Venedigs, zu spenden. Ob und wie viel dabei zusammenkam, ist unbekannt.
Venedig, wo die historische Altstadt mittlerweile weniger als 50.000 Einwohner zählt, verdient gut am Massentourismus - leidet aber auch darunter. Nun sind die Feierlichkeiten vorbei, die Privatjets und Jachten sind abgezogen. Zurück bleiben die Venezianer und etwa 100.000 tägliche Touristen./scr/DP/he
Quelle: dpa-Afx