(Berichtigt wird im vierten Absatz, letzter Satz, dass die Commerzbank einen rpt einen Mitarbeiter in der Ukraine hat. Die Bank hat ihre Angaben korrigiert.)

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Deutsche Bank und Commerzbank haben sich sehr besorgt über die Entwicklung in der Ukraine geäußert. "Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet und Notfallpläne entwickelt", teilte ein Sprecher der Deutschen Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. "Wir haben unser Engagement in Russland in den vergangenen Jahren erheblich verringert, und unsere Risiken sind unter Kontrolle."

An der Börse ging es für die Aktien der beiden Geschäftsbanken besonders stark abwärts. Das Deutsche-Bank-Papier büßte bis zum frühen Nachmittag fast zehn Prozent ein und war damit größter Verlierer im Dax. Die Commerzbank-Aktie verlor rund neun Prozent und lag damit auf dem vorletzten Platz im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte.

Die Deutsche Bank betreibt in Russland ein Technologiezentrum und kommt daher auf eine vergleichsweise hohe Zahl von etwa 1500 Mitarbeitern in dem Land. Dazu kommen knapp 40 in der Ukraine.

Die Commerzbank erklärte: "Wir sind für verschiedene Eskalationsszenarien vorbereitet." Das Engagement in Russland und der Ukraine sei überschaubar, es sei in den vergangenen Jahren deutlich reduziert worden. Die Commerzbank hat nach Angaben eines Konzernsprechers 135 Beschäftigte in Russland und einen Mitarbeiter in der Ukraine.

Bundesbank-Zahlen zufolge belaufen sich die Forderungen deutscher Banken gegenüber Russland insgesamt auf gut sechs Milliarden Euro. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) wies darauf hin, dass sich die meisten Geldhäuser "aufgrund der bereits seit 2014 bestehenden Sanktionen mit ihrem Russland-Engagement in den letzten Jahren zurückgehalten" haben.

Deutsche Versicherer sind nach Angaben des Branchenverbandes GDV vom Donnerstag "kaum in der Ukraine und in Russland engagiert". Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV), Jörg Asmussen, erklärte: "Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen."/ben/DP/stw/

Quelle: dpa-Afx