HARDTHAUSEN (dpa-AFX) - Das Oberstufentriebwerk für die Trägerrakete Ariane 6 wird künftig in Deutschland gefertigt. Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im baden-württembergischen Lampoldshausen wird die Endmontage des Triebwerks erfolgen, teilte das DLR mit. Hier würden Einzelteile wie Turbopumpen, Ventile und Schubkammer zum fertigen Triebwerk zusammengebaut. Im Anschluss würden vor Ort zudem die finalen Tests durchgeführt.

Damit wird die gesamte Endproduktion und Systemintegration wie auch die Flugabnahmetests des Vinci-Triebwerks aus dem nordfranzösischen Vernon nach Deutschland verlagert. Der Einbau des Triebwerks in die Oberstufe der Ariane 6 erfolgt wie bislang in Bremen, teilte das DLR weiter mit. Die DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla sagte, der Standort Lampoldshausen nahe Heilbronn sei das europäische Testzentrum für Raumfahrtantriebe - und damit von zentraler Bedeutung für Europas unabhängigen Zugang zum All.

Entwicklung der Ariane 6 mit vielen Verzögerungen

Die französisch-deutsche Ariane Group ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und des französischen Triebwerksherstellers Safran . Jens Franzeck, Chief Industrial Officer bei der Ariane Group sagte, dass Vinci-Triebwerk sei ein großartiges Beispiel für die deutsch-französische DNA des Unternehmens.

Die Entwicklung der Ariane 6 hat in den vergangenen Jahren vor allem durch jahrelange Verzögerungen von sich reden gemacht. Viele europäische Satelliten werden inzwischen von SpaceX in die Umlaufbahn All befördert, dem Raumfahrtunternehmen des US-Milliardärs Elon Musk.

Deutschland hat sich an der Entwicklung der Ariane-6-Rakete mit rund 800 Millionen Euro beteiligt. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR koordiniert dieses deutsche Budget der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Der Vinci-Antrieb sei entscheidend für die Leistungsfähigkeit der Ariane-6-Oberstufe aus Bremen, hieß es./ols/DP/nas

Quelle: dpa-Afx