(neu: Kursentwicklung, weitere Analystenstimmen)
BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1
Beim um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat das Unternehmen mittlerweile 180 bis 195 Millionen Euro statt 160 bis 190 Millionen Euro auf dem Zettel.
Die Auto1-Aktie legte daraufhin eine Berg- und Talfahrt hin. Nach zwischenzeitlichen Gewinnen stand sie am Nachmittag fast vier Prozent im Minus bei 28,10 Euro. Damit knüpfte das Papier letztlich an die deutlichen Gewinnmitnahmen des Vortages an und entfernte sich weiter vom vor knapp einem Monat erreichten Vierjahreshoch von 31,50 Euro. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Kursanstieg von rund 80 Prozent zu Buche.
Der zuversichtlichere Ausblick deute auf ein starkes Schlussquartal hin, schrieb RBC-Experte Wassachon Udomsilpa. Der Analystenkonsens liege zudem bereits am oberen Ende der neuen Prognosespanne für den bereinigten operativen Gewinn. Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan sprach derweil ebenso wie seine Kollegen von der Schweizer Großbank UBS von einem erneut starken Quartal. Die Anhebung des Ausblicks sei aber schon erwartet worden, betonte Diebel.
Im dritten Quartal erzielte Auto1 einen Rekordabsatz von 218.617 Fahrzeugen, ein Plus von fast einem Viertel im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um rund ein Drittel auf 2,1 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis schnellte sogar um gut die Hälfte auf 51,9 Millionen Euro nach oben. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 19,2 Millionen Euro nach 7,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Mit sämtlichen Kennziffern übertraf der Online-Gebrauchtwagenhändler die Erwartungen der Analysten.
Das Geschäft mit professionellen Händlern (Auto1.com), welches den Großteil des Gesamtumsatzes ausmacht, wuchs im abgelaufenen Jahresviertel um 29 Prozent. Das kleinere Privatkundengeschäft (Autohero, wirkaufendeinauto.de) legte sogar um knapp 49 Prozent zu.
Unternehmenschef Christian Bertermann sieht Auto1 nach einem "sehr starken Quartal" außerdem auf Kurs zu den langfristigen Marktanteils- und Margenzielen. 2024 hatte der MDax-Konzern nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 2,5 Prozent in relevanten Märkten und möchte diesen bis auf zehn Prozent steigern. Die bereinigte operative Ergebnismarge soll sich zwischen fünf und neun Prozent einpendeln. Im vergangenen Jahr lag sie bei 1,7 Prozent./niw/err/mis
Quelle: dpa-Afx