(Kurs aktualisiert)
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom
Das Papier gewann zuletzt als zweitbester Dax-Wert
Analysten attestierten der deutschen Konzernmutter ein robustes Abschneiden. Akhil Dattani von JPMorgan sah allerdings auf dem deutschen Heimatmarkt einige wunde Punkte, darunter den Gesamtumsatz und die Entwicklung im Breitbandsegment. Allerdings sei die Relevanz aus fundamentaler Sicht begrenzt. Die Telekom macht inzwischen mehr als drei Viertel ihres Geschäfts im Ausland.
In Deutschland ging der Umsatz insgesamt sogar zurück. Ein Sprecher führte das auf einen sinkenden Erlös mit Endgeräten wie Smartphones zurück. Hier ist die Telekom ohnehin nur Händler und verdient mit dem Geräteverkauf wenig. Das operative Ergebnis konnte demzufolge in der Bundesrepublik auch weiter spürbar zulegen, weil die Telekom mit den lukrativeren Serviceerlösen aus dem Mobilfunk weiter vorankam und diese um drei Prozent steigern konnte.
Im Breitbandgeschäft ging die Zahl der Kundenanschlüsse von Ende Dezember bis Ende März leicht zurück, obwohl die Telekom die Glasfaseranschlüsse deutlich ausbaute. Das Unternehmen konzentriere sich im Markt derzeit auf die werthaltigeren Verträge, sagte ein Sprecher. Im Markt mit DSL-Internet-Zugängen herrscht dagegen aktuell ein starker Wettbewerb, in den die Telekom nicht in großem Stil mit Rabatten bei eigenen Verträgen einsteigen will.
In der Europasparte sowie bei der Großkunden-IT-Tochter T-Systems stiegen Umsatz und Ergebnis im Jahresvergleich jeweils an. T-Systems verzeichnete 17 Prozent höhere Auftragseingänge als ein Jahr zuvor.
Im Gesamtkonzern stieg auch dank des im ersten Quartal noch stärkeren Dollar der Umsatz um 6,5 Prozent auf 29,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen zog der Erlös dabei um 3,8 Prozent an.
Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda AL) stieg um 7,9 Prozent auf knapp 11,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich sorgten vor allem Sondereffekte für den überproportionalen Anstieg des Gewinns um 43,5 Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro.
"Unsere Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Richtung stimmt weiterhin", sagte Vorstandschef Tim Höttges laut Mitteilung. "Trotz eines herausfordernden Umfelds beweisen wir einmal mehr Widerstandsfähigkeit."
Beim operativen Ergebnis erwartet Höttges nun auf Basis konstanter Wechselkurse aus dem Vorjahr (1,08 Dollar je Euro) einen Wert von rund 45,0 Milliarden Euro, beim freien Mittelzufluss (Free Cashflow AL) von rund 20,0 Milliarden Euro. Das sind jeweils 100 Millionen mehr als bisher. Grund ist, dass die US-Tochter ihre Prognose zuvor bereits auch wegen Zukäufen leicht erhöht hatte./men/mne/stk
Quelle: dpa-Afx