MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Atoss hat seine Geschäfte zum Jahresstart weiter deutlich ausbauen können. Das Management des auf Personalsoftware spezialisierten Konzerns verwies am Dienstag zudem wegen Fachkräftemangel und Digitalisierungsbestrebungen der Kunden auf einen starken Auftragseingang. Mehr und mehr bauen die Münchener dabei ihre Geschäfte mit Software zur Nutzung über das Netz (Cloud) und im Abonnement aus. Die Pläne für das Gesamtjahr bestätigte Atoss - auch wenn höhere Investitionen derzeit auf den Ergebnissen lasten. Die im SDax notierte Aktie legte nach dem Handelsstart zu.

Das Papier gewann zunächst 1,6 Prozent auf 166,80 Euro, gab einen Teil der Gewinne jedoch wieder ab. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs spürbar nachgegeben. Im Dezember war er noch auf das Rekordhoch von 226 Euro gestiegen. Anfang 2019 notierte er noch unter 50 Euro. Seit dem Beginn der Covid-Pandemie ist die Aktie im Aufschwung, weil Unternehmen zunehmend softwaregestützt Heim- und mobile Arbeit steuern. Atoss ist an der Börse derzeit 1,3 Milliarden Euro wert und liegt damit im Mittelfeld des Kleinwerteindex SDax.

Der Umsatz stieg in den Monaten Januar bis März im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 26 Millionen Euro. Treiber war dabei die Cloud- und Abo-Software, hier konnte Atoss um 77 Prozent zulegen. Das Unternehmen will den Anteil von wiederkehrenden Umsätzen - also solchen aus Abonnements, über die Cloud oder aus Wartungsverträgen - bis 2025 von 50 auf 75 Prozent steigern. Im ersten Quartal lag der Wert bei 58 Prozent, rund 10 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel derweil um 2 Prozent auf 6 Millionen Euro, die entsprechende Marge sank von 27 auf 23 Prozent. Die Münchener hatten bereits zu Jahresbeginn höhere Investitionen in Vertrieb und Entwicklung angekündigt, auch um neue Märkte zu erschließen. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn um 14 Prozent auf 3,5 Millionen Euro ab.

Atoss hat mehr als 630 Mitarbeiter und bietet Unternehmenssoftware zur Personalsteuerung und Mitarbeiterverwaltung an. Vor allem das Management von Arbeitszeiten und Einsatzplanung gehören zum Angebot der Münchener. Analysten schätzen den Markt für solche Softwarelösungen in Europa auf bis zu knapp 3 Milliarden Euro jährlich. Atoss ist bisher vor allem im deutschsprachigen Bereich präsent, die Geschäfte außerhalb Deutschland, Österreichs und der Schweiz sollen aber ausgebaut werden.

Für das laufende Jahr hat sich Atoss einen Umsatz von 110 Millionen Euro vorgenommen und eine Marge vor Zinsen und Steuern von mehr als 25 Prozent./men/nas/mis

Quelle: dpa-Afx