LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat auch 2021 die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. 2022 wird ein operativer Gewinn von 350 bis 375 Millionen Euro angepeilt, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die Aktie drehte nach anfänglichen Gewinnen leicht ins Minus.

2021 fiel der operative Gewinn - gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO 1) - im Jahresvergleich um ein Prozent auf gut 353 Millionen Euro. Bereinigt um Kosten für Mietausfälle vor allem im Hotelsegment in Folge der Covid-Pandemie sei der operative Gewinn aber leicht auf 478,2 Millionen Euro gestiegen, hieß es weiter. Im abgelaufenen Jahr belasteten Stundungen etwa für Hotelmieten das Ergebnis mit rund 125 Millionen Euro. Hotels machen bei Aroundtown knapp ein Fünftel des Gesamtportfolios aus.

Die Nettomieteinnahmen kletterten 2021 hingegen um acht Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Hier wirkte sich vor allem positiv aus, dass Aroundtown den Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties nun voll konsolidiert. Der Anteil des Wohnungsportfolios sei am Gesamtportfolio auf 30 Prozent gestiegen, hieß es.

Unter dem Strich legte der Überschuss vor allem wegen höherer Bewertungsgewinne um 19 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Die Aktionäre sollen eine Dividende in Höhe von 23 Cent je Aktie erhalten, nach 22 Cent im Vorjahr. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet. Für das laufende Jahr plant der Gewerbeimmobilien-Spezialist eine Dividende von 23 bis 25 Cent je Aktie.

Erst jüngst hatte das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm aufgestockt. Bis zum Jahresende will es weitere eigene Aktien in einem Volumen bis zu einer halben Milliarde zurückerwerben. Das Geld stammt aus dem Verkauf von Immobilien. 2021 trennte sich der Konzern von Gebäuden im Wert von 2,3 Milliarden Euro. Zudem zahlte das Unternehmen vorzeitig höher verzinsliche Bankfinanzierungen und Anleihen zurück.

Aroundtown wurde 2004 vom israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay gegründet und 2015 von ihm an die Börse gebracht. Er hält über die Holding Avisco noch zehn Prozent der Anteile. Mit dem TLG-Kauf wurden die Luxemburger zum größten Anbieter von Büroimmobilien in Europa. Zudem ist das Unternehmen laut Angaben des Managements mittlerweile mit rund 50 Prozent am Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties beteiligt./mne/jcf/mis

Quelle: dpa-Afx