LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Online-Modehändler Global Fashion Group (GFG) will auch im laufenden Jahr kräftig zulegen. Das Unternehmen ist denn auch einer der Profiteure der Corona-Krise, die den Trend zum Bestellen im Internet noch verstärkt hat. Den Nettowarenwert will GFG laut einer Mitteilung vom Montag auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro steigern nach 1,96 Milliarden Euro im Jahr 2020. In den kommenden sieben bis neun Jahre sollen es dann sogar 10 Milliarden Euro werden. Der Umsatz soll 2021 um rund 10 Prozent auf gut 1,5 Milliarden Euro steigen, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) moderat zulegen. Bei den Anlegern kam das gut an. Der Aktienkurs schnellte nach oben.

An der Börse sprang die Aktie am Vormittag auf bis zu 14,10 Euro hoch und näherte sich damit wieder dem jüngst erreichten Rekordhoch von rund 14,96 Euro. Zuletzt notierten die Papiere noch knapp zehn Prozent im Plus bei 13,49 Euro. Zum Vergleich: Im April 2020 war das Papiere noch für rund einen Euro zu haben. Laut Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sind die Zahlen und Ziele über den Erwartungen ausgefallen.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte das Unternehmen mit Fokus auf Schwellenländer den Nettowarenwert, also den Wert aller verkauften Waren nach Liefergebühren und erwarteten Rücksendungen, um gut 10 Prozent auf fast 2 Milliarden Euro steigern. Im Schlussquartal hätten unter anderem mit Südostasien oder Lateinamerika mehrere Regionen einen deutlich höheren Nettowarenwert erzielt, hieß es. In Australien und Neuseeland habe sich unterdessen das Wachstum erholt, was unter anderem an besseren Umsätzen im Dezember sowie dem Shoppingevent Black Friday lag.

Der Konzernumsatz wuchs damit 2020 um 1 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Gebremst haben dabei vor allem die teils schwachen Währungen einiger der Schwellenländer, in denen das Unternehmen aktiv ist. So wäre der Umsatz zu konstanten Wechselkursen um rund 15 Prozent gestiegen und der Nettowarenwert um knapp 26 Prozent.

Das operative Ergebnis drehte in die Gewinnzone und lag bei 16,4 Millionen Euro. Unterm Strich konnte das Unternehmen seinen Verlust auf 112,4 Millionen Euro reduzieren nach einem Minus von 144,6 Millionen im Jahr zuvor./ngu/knd/mis

Quelle: dpa-Afx