NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen Krones sieht sich nach einem überraschend profitablen dritten Quartal auf dem Weg zu seinen Jahreszielen. Das Unternehmen verwies zwar bei der Vorlage seines Quartalsberichts am Freitag im bayerischen Neutraubling auf die weiterhin bestehenden weltweiten Unsicherheiten, bestätigte aber die Finanzziele für 2025. Allerdings bekommt der Konzern die Investitionszurückhaltung seiner Kunden durchaus zu spüren: Auftragslage und Umsatzwachstum sind weiterhin schwach. Darauf reagierte Krones mit Sparmaßnahmen. Anleger griffen begeistert zu.

Die im MDax notierte Krones-Aktie stand am Vormittag zeitweise fast 11 Prozent im Plus, der Schwung ließ allerdings etwas nach. Nichtsdestotrotz konnte sie sich damit ein Stück weit aus ihrer Schwächephase der vergangenen Wochen und Monate befreien. Seit dem Mitte Mai erreichten bisherigen Jahreshoch bei fast 146 Euro je Aktie entwickelte sich ein Abwärtstrend. Zuletzt kostete eine Aktie zumindest wieder 128 Euro. Seit Jahresbeginn steht nun auch wieder ein Kursplus zu Buche.

Der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen habe sich einem schwierigen Wirtschaftsumfeld solide entwickelt, schrieb Jefferies-Analyst Constantin Hesse in einer ersten Reaktion. Er verwies aber auch darauf, dass Krones' Aufträge weiterhin von Kundenstornierungen betroffen seien.

Der Auftragseingang von Krones stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,9 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorquartal betrug der Zuwachs 6,2 Prozent. Ende September hatte Krones Aufträge im Wert von 4,3 Milliarden Euro in den Büchern und damit in etwa so viel wie Ende 2024.

Der Umsatz stieg erwartungsgemäß um 4,7 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Zu Jahresbeginn war der Konzern aber noch im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Kosten im hohen einstelligen Millionen-Euro Bereich für die Messe Drinktec, wo Krones auch den Kapitalmarkttag abhielt, schmälerten den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) etwas. Er verbesserte sich aber immer noch auch dank Sparmaßnahmen um 5,4 Prozent auf gut 142 Millionen Euro. So viel hatten Analysten nicht auf dem Zettel. Beim Konzerngewinn hatten sie hingegen mehr erwartet, er stieg um 3,3 Prozent auf fast 68 Millionen Euro.

Die Erwartungen seien vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts gering gewesen, merkte Jefferies-Analyst Hesse an und verwies dabei auf die Ankündigung eines langsameren Wachstums im Jahr 2026 von Krones auf dem Kapitalmarkttag. Umso bemerkenswerter sei es, dass Krones seine Jahresziele bestätigt habe, schrieb Hesse. Dies deute auf ein starkes Schlussquartal hin.

Die Bayern erwarten für 2025 ein Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent, ausgehend von den 2024 erzielten 5,3 Milliarden Euro. Von den Erlösen sollen 10,2 bis 10,8 Prozent als operativer Gewinn bleiben. Vergangenes Jahr lag die Marge bei 10,1 Prozent./lew/men/stk

Quelle: dpa-Afx