NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones hat im vergangenen Jahr den steigenden Kosten und der Materialknappheit entgegenwirken können. Krones übertraf seine eigene, im Laufe des Jahres erhöhte Umsatzprognose und erreichte erstmals einen Wert von über 4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Neutraubling mitteilte. Analysten hatten mehr erwartet, beim operativen Gewinn wurden sie hingegen positiv überrascht. Im laufenden Jahr rechnet das Krones-Management trotz verschiedener Unsicherheiten mit weiterem Wachstum und einer verbesserten Profitabilität. Die Aktie legte zu.

Der Umsatz des Konzerns stieg 2022 um 15,8 Prozent auf 4,21 Milliarden Euro. Er übertraf damit das im Oktober erhöhte Umsatzziel eines Wachstums von zehn bis zwölf Prozent.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben vom Umsatz 373,3 Millionen Euro und damit fast ein Fünftel mehr als 2021. Die Analysten hatten mit einer schwächeren Profitabilität gerechnet. Der operative Gewinn entspricht einer Marge von 8,9 Prozent und damit, wie vom Management zuletzt erwartet, dem oberen Ende der avisierten Spanne von 8 bis 9 Prozent.

An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Die Aktie legte im SDax zeitweise zweieinhalb Prozent zu. Zuletzt gab sie den größten Teil der Gewinne zwar wieder ab, der überwiegend positive Trend seit gut einem Jahr setzt sich aber fort. Krones wird am Markt mit gut 3,5 Milliarden Euro bewertet, wobei über die Hälfte der Aktien im Besitz die Gründerfamilie Kronseder sind.

Die Analysten zeigten sich vor allem angesichts des freien Barmittelflusses beeindruckt. Er erreichte 371 Millionen Euro und fiel damit über 80 Prozent besser aus als ein Jahr zuvor. Krones habe erneut abgeliefert, schrieb Analyst Stephan Bauer vom Bankhaus Metzler. Baader-Bank-Experte Peter Rothenaicher lobte zudem die "starken Auftragseingänge und das dynamische Umsatzwachstum". Für seinen Kollegen Stefan Augustin von Warburg Research ist zudem der Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 "vielversprechend", wie er schrieb.

Krones-Chef Christoph Klenk setzt für die zukünftige Ergebnisentwicklung vor allem auf den hohen Auftragsbestand. Dieser lag Ende 2022 mit fast 3,5 Milliarden Euro 83 Prozent höher als im Vorjahr. Nach einer Flaute in der Hochphase der Corona-Pandemie ziehen die Aufträge bei Krones schon seit längerem wieder kräftig an.

Mit geopolitischen Risiken, der Inflations- und Zinsentwicklung, sowie Lieferkettenproblemen sieht Firmenlenker Klenk allerdings auch einige Unwägbarkeiten. Dennoch geht der Manager von einem weiteren Wachstum aus. Im laufenden Jahr soll der Umsatz um 8 bis 11 Prozent steigen. Die operative Marge wird zwischen 9 und 10 Prozent erwartet. Den Geschäftsbericht will Krones am 23. März vorlegen./lew/nas/jha/

Quelle: dpa-Afx