EINBECK (dpa-AFX) - Dem Saatguthersteller KWS Saat haben im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem höhere Verkaufspreise gute Geschäfte beschert. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis toppte das SDax-Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Auch der Ausblick fiel etwas besser aus als erwartet. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. KWS-Aktien legten am Vormittag um vier Prozent zu und setzten sich damit an die Spitze des Nebenwerte-Index SDax. Damit schrumpfte der Verlust auf Jahressicht auf rund 14 Prozent zusammen.

Im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 18 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro, wie es am Mittwoch in Einbeck mitteilte. In seinem größten Segment Mais profitierte KWS Saat dabei von höheren Verkaufspreisen in den Kernmärkten Brasilien und Europa. Beim ebenfalls wichtigen Geschäft für Zuckerrüben und Getreide fiel das Plus noch größer aus.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 44 Prozent auf knapp 223 Millionen Euro, was einer operativen Marge von 12,2 Prozent entspricht. Umsatz und operatives Ergebnis übertrafen damit sowohl die eigene Prognose als auch die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich blieben 127 Millionen Euro als Gewinn hängen, wovon KWS Saat seinen Aktionären eine Dividende in Höhe von 90 Cent zahlen will. Im Vorjahr hatte KWS Saat pro Anteilsschein 80 Cent ausgeschüttet.

Im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf vergleichbarer Basis von drei bis fünf Prozent. Bei der operativen Marge peilt das Unternehmen einen Wert zwischen 11 und 13 Prozent an. Die Margenprognose liegt damit im Rahmen der Analystenerwartungen; beim Umsatz liegt die durchschnittliche Schätzung der von Bloomberg befragten Experten am unteren Rand des Unternehmensausblicks.

Experte Charlie Bentley vom Analysehaus Jefferies äußerte sich entsprechend positiv: Der Saatguthersteller habe im saisonal wenig bedeutenden Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres einen geringeren operativen Verlust verzeichnet als befürchtet. Zudem liege das für das neue Geschäftsjahr angestrebte Umsatzwachstum über seiner Schätzung, was angesichts der zunehmenden Sorgen über die Agrar-Absatzmärkte beruhige. Warburg-Analyst Oliver Schwarz bezeichnete den Ausblick hingegen als konservativ./jcf/zb/men

Quelle: dpa-Afx