BIRKENFELD (dpa-AFX) - Der Diagnostikspezialist Stratec geht nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr von einem anhaltenden Druck auf die Profitabilität aus. Weiter steigende Kosten sowie die Einführung einer neuen Gerätegeneration in der Tiermedizin dürften die operative Marge 2023 erneut drücken. Gegensteuern will das Unternehmen nun mit einem Spar- und Effizienzprogramm. Details dazu sind jedoch noch unklar. Zudem prüft Stratec weitere Preiserhöhungen.

Die Aktie des Unternehmens verlor am Freitagmorgen zuletzt über 10 Prozent. Die Resultate hätten ebenso wie der Ausblick auf 2023 enttäuscht und den Druck auf die Profitabilität des Diagnostikspezialisten bestätigt, notierte Analyst Odysseas Manesiotis von der Privatbank Berenberg.

Im laufenden Jahr dürfte die bereinigte operative Marge (gemessen am bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern) auf 12 bis 14 Prozent sinken, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Birkenfeld mit. Neben hohen Kosten dürfte auch die Einführung neuer Gerätesysteme für die Veterinärdiagnostik auf der Profitabilität lasten. Zudem hat Stratec nach eigenen Angaben bei einer Reihe von etablierten Systemen deutlich geringere Bestellprognosen von Kunden erhalten.

Schon 2022 war die Marge deutlich zurückgegangen, und zwar vorläufigen Zahlen zufolge von 18,9 auf 16,4 Prozent. Das Unternehmen erklärte dies mit einer deutlich geringeren Nachfrage nach Angeboten wie Tests und Analysegeräten, die während der Corona-Pandemie besonders gefragt waren. Zudem stiegen die Herstellungskosten wegen der Inflation weiter.

Der Umsatz soll im laufenden Jahr allerdings wieder zulegen. Hier erwartet Stratec dank der Einführung neuer Systemlösungen währungsbereinigt eine Steigerung um acht bis zwölf Prozent. Im Vorjahr waren die Erlöse um 4,4 Prozent auf knapp 275 Millionen Euro gesunken. Währungsbereinigt lag das Minus bei 8,3 Prozent. Auch hier sei vor allem eine pandemiebedingt starke Vergleichsbasis aus dem Vorjahr verantwortlich, hieß es.

Mit den vorläufigen Zahlen von 2022 landete das Unternehmen in etwa am unteren Ende seiner Prognose, die von einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von etwa fünf bis acht Prozent und einer bereinigten operativen Marge von etwa 16,5 bis 18,5 Prozent ausgegangen war. Im Oktober hatte das Unternehmen seine Umsatzerwartungen gesenkt.

Die Stratec-Führung will nun auf die weiter sinkende Profitabilität mit einem Spar- und Effizienzprogramm reagieren. Details nannte das Unternehmen noch nicht; das Programm solle jedoch "zeitnah" eingeführt werden. Wie die Maßnahmen aussehen werden und welche Einsparungen sich das Unternehmen verspricht, soll im Laufe des zweiten Quartals veröffentlicht werden. Die vollständigen Zahlen will Stratec am 30. März vorlegen./nas/stw/stk

Quelle: dpa-Afx