ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat im ersten Quartal etwas weniger verdient als ein Jahr zuvor. Der Rückgang fiel aber geringer aus als am Markt erwartet. Bei der Integration der übernommenen Credit Suisse meldete die Großbank am Mittwoch weitere Fortschritte. Und UBS-Chef Sergio Ermotti zeigte sich angesichts des Zollkonflikts mit den USA nicht "übermäßig besorgt" um die Finanzziele der Bank. An der Börse lösten die Neuigkeiten nach einem anfänglichen Kurssprung nur wenig Bewegung aus.

Am frühen Nachmittag lag die UBS-Aktie mit 0,4 Prozent im Plus bei 25,07 Franken und gehörte damit zu den schwächeren Titeln im Schweizer Leitindex SMI. Am Morgen war ihr Kurs indes zunächst um rund zweieinhalb Prozent in die Höhe gesprungen. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat das Papier fast ein Zehntel an Wert eingebüßt. Vor allem seit der Verschärfung des Handelskonflikts durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump war sein Kurs deutlich gefallen.

In den ersten drei Monaten des Jahres verdiente die UBS vor Steuern gut 2,1 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro) und damit zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie sie am Morgen in Zürich mitteilte. Unter dem Strich blieben als Überschuss knapp 1,7 Milliarden Dollar, ein Rückgang um 3,6 Prozent.

Die Erträge der Bank gingen um 1,4 Prozent auf knapp 12,6 Milliarden Dollar zurück, während der Aufwand mit 10,3 Milliarden Dollar mehr oder weniger stabil blieb. Entsprechend wurden diesmal 82,2 Prozent der Erträge von Kosten aufgezehrt. Ein Jahr zuvor hatte diese Quote noch bei 80,5 Prozent gelegen.

Dennoch meldete die UBS Erfolge bei der Senkung der Kosten. In den ersten drei Monaten habe sie Kosteneinsparungen von rund 900 Millionen Dollar erreicht. Seit Beginn des Umbaus und der Integration der Credit Suisse seien es damit 8,4 Milliarden Dollar. Bis 2026 will die UBS ihre jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 reduzieren.

Im Kerngeschäft - der globalen Vermögensverwaltung - sammelte die Großbank unterm Strich weitere Kundengelder ein. Der Nettoneugeldzufluss belief sich in dem Bereich auf 32 Milliarden Dollar. Damit verwaltete die UBS Ende März über alle Bereiche Vermögen in Höhe von 6,15 Billionen Dollar nach rund 6,1 Billionen Dollar Ende 2024.

Während die Vermögensverwaltung und die Investmentbank im ersten Quartal vor Steuern mehr abwarfen als ein Jahr zuvor, schwächelte das Schweiz-Geschäft auch wegen geringerer Zinserträge.

Ermotti zeigte sich mit den Fortschritten bei der Integration der Credit Suisse zufrieden. Er verwies aber auch auf höhere Unsicherheiten mit Blick auf Marktentwicklung und Wachstum.

Beim Blick in die Zukunft gab sich die UBS entsprechend zurückhaltend: In den ersten Aprilwochen hätten "schnelle und erhebliche weltweite Zolländerungen, das steigende Risiko einer Eskalation sowie die deutlich höhere gesamtwirtschaftliche Unsicherheit" zu erheblicher Volatilität an den Märkten geführt. Mit einem breiten Spektrum möglicher Szenarien sei der wirtschaftliche Ausblick äußerst ungewiss.

Andererseits erklärte Ermotti, die UBS habe es Jahr für Jahr geschafft, in sehr herausfordernden Marktumfeldern erfolgreich zu sein. So habe sie vieles nach wie vor unter Kontrolle. Und die eingeleiteten Kostensenkungen hätten einen positiven Einfluss auf die Ergebnisse.

Auch die geplanten Aktienrückkäufe sind laut Ermotti nicht in Gefahr, sollte es nicht zu einer riesigen Verschlechterung des Konjunkturausblicks kommen. Den Grund für die schwache Entwicklung der UBS-Aktie sieht er in der Unsicherheit rund um die laufende politische Diskussion über schärfere Kapitalanforderungen für die Bank. Es gebe keine anderen Gründe./stw/ys/gab/AWP/mne/jha/

Quelle: dpa-Afx