GRÜNWALD (dpa-AFX) - Der Arzneimittelhersteller Dermapharm
Die Aktie belegte am Nachmittag mit einem Kursabschlag von rund sechs Prozent den letzten Platz im SDax
Branchenkenner Fabian Piasta vom Investmenthaus Jefferies schrieb in einer ersten Reaktion zu den Zahlen, dass Dermapharm zwar auf den ersten Blick langsamer in das Jahr gestartet sei; er verwies dabei aber auch auf anspruchsvolle Vergleichszahlen aus dem Vorjahr. Zudem hätten die Zielsetzungen des Pharmaunternehmens weiter Bestand, hob er hervor.
Dermapharm hatte in den ersten drei Monaten seinen Umsatz im Jahresvergleich um etwas mehr als ein Prozent auf 302 Millionen Euro steigern können, wie das Unternehmen in Grünwald mitteilte. Vor allem Markenarzneien gaben Schub, wodurch der Konzern sein rückläufiges Corona-Impfstoffgeschäft mehr als ausgleichen konnte. Besonders gefragt seien unter anderem Allergietherapeutika gewesen.
Ergebnisseitig belastete jedoch der laufende Umbau im Parallelimportegeschäft, sowie beim französischen Naturarzneianbieter Arkopharma. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank um 8,3 Prozent auf 81,3 Millionen Euro, die entsprechende operative Marge ging um 2,8 Prozentpunkte auf 26,9 Prozent zurück.
Dermapharm dampft derzeit sein Geschäft mit sogenannten Parallelimporten von Pharmamitteln ein, nachdem dieses im vergangenen Jahr für Verluste gesorgt hatte. Viele Produkte wurden zuletzt abverkauft. Das Geschäft, bei dem in Deutschland zugelassene Mittel aus anderen EU-Ländern importiert werden, ist bei der Axicorp aus dem hessischen Friedrichsdorf angesiedelt. Dort hatte Dermapharm im März einen Stellenabbau angekündigt.
Auch das Portfolio der Naturprodukte der Arkopharma, die sich ebenfalls im vergangenen Jahr rückläufig entwickelt hatte, wird neu aufgestellt. Dermapharm-Chef Feldmeier bezeichnete das Vorgehen des Konzerns als gezielte Maßnahmen zur Stärkung des künftigen Absatzes und Profitabilität. "Vor diesem Hintergrund bekräftigen wir mit Zuversicht unsere Prognose für das Gesamtjahr 2025", sagte der Manager.
Dermapharm peilt in diesem Jahr mit 1,16 und 1,20 Milliarden Euro einen Umsatz auf Vorjahresniveau an. Der bereinigte operative Gewinn soll jedoch auf 322 bis 332 Millionen Euro klettern./tav/zb/mis
Quelle: dpa-Afx