DETROIT/CHICAGO (dpa-AFX) - Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und die Unsicherheiten im Welthandel schlagen sich auch in den Bilanzen von US-Konzernen nieder. Der US-Autobauer General Motors (GM) meldete wie der Motorradhersteller Harley-Davidson negative Auswirkungen der Zollpolitik, die Burgerkette McDonald's bekommt die Verunsicherung von Kunden im Zuge der aktuellen Wirtschaftslage zu spüren.

GM senkt Gewinnprognose

General Motors rechnet mit Belastungen in Milliardenhöhe durch die US-Zölle und senkte die Gewinnprognose kräftig. Selbst nach den jüngst beschlossenen Erleichterungen für eingeführte Autoteile dürften die Zölle den Konzern noch 4 bis 5 Milliarden US-Dollar kosten, schrieb Konzernchefin Mary Barra in einem Brief an die Aktionäre.

Den Jahresausblick für den um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern kappte die GM-Chefin auf 10 bis 12,5 Milliarden Dollar (8,83 Mrd. bis 11,06 Mrd. Euro). Bislang hatte der Autobauer aus Detroit mit bis zu 15,7 Milliarden Dollar operativem Ergebnis kalkuliert.

Harley-Davidson kassiert Finanzausblick

Harley-Davidson zog "aufgrund der unsicheren globalen Tarifsituation und der makroökonomischen Bedingungen" den Finanzausblick für das Gesamtjahr 2025 zurück. Dieser stammte vom 5. Februar dieses Jahres. Die Ergebnisse für das erste Quartal hätten in vielen Bereichen über den Erwartungen gelegen, während die Einzelhandelsumsätze in den USA schwächer ausfielen als erwartet, teilte das Unternehmen in Milwaukee mit.

"Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, das schwierige wirtschaftliche und tarifliche Umfeld zu meistern, indem wir unsere Maßnahmen zur Steigerung der Kostenproduktivität, zur Reduzierung der Lieferkette, zur strikten Kontrolle der Betriebskosten und zum Abbau der Händlerbestände gewissenhaft umsetzen", betonte Harley-Davidson-Chef Jochen Zeitz. Harley-Davidson gehört zu den US-Firmen, die von möglichen EU-Gegenzöllen betroffen sein könnten.

McDonald's spürt Verunsicherung von Kunden

Bei McDonald's sorgen verunsicherte Kunden wegen der Wirtschaftslage weiterhin für Belastungen. Auf vergleichbarer Basis sank der Erlös im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent, wie der US-Konzern am in Chicago mitteilte. Konzernchef Chris Kempczinski sprach von schwierigsten Marktbedingungen. Die Verbraucher von heute hätten mit Unsicherheiten zu kämpfen.

Der Schwund bei der Burgerkette war etwas stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. McDonald's verwies dabei auch auf den Schalttag im Februar 2024, der dieses Jahr fehlte. In den Vereinigten Staaten war der Rückgang auf vergleichbarer Basis mit 3,6 Prozent besonders stark.

Auf Konzernebene sanken die Umsätze insgesamt um drei Prozent auf 5,96 Milliarden US-Dollar (rund 5,3 Mrd Euro). Das operative Ergebnis gab ebenfalls um drei Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar nach. Unter dem Strich verdiente der Burger-King-Kontrahent 1,87 Milliarden Dollar nach 1,93 Milliarden ein Jahr zuvor./jha/men/sl/men

Quelle: dpa-Afx