SCHKOPAU/MAGDEBURG (dpa-AFX) - Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat den US-Konzern Dow Chemical
Dow Chemical hat vor einigen Monaten bekanntgegeben, dass ein Teil seiner Anlagen in Schkopau (Sachsen-Anhalt) und im sächsischen Böhlen Ende 2027 geschlossen werden soll. Der sogenannte Steamcracker in Böhlen ist eine zentrale Anlage, die aus Rohbenzin chemische Grundstoffe herstellt. Diese Anlage steht am Anfang der chemischen Wertschöpfungskette. Es wird befürchtet, dass eine Abschaltung viele angeschlossene Unternehmen in der Region in Gefahr bringen könnte.
"Bei dem Cracker geht es um Überkapazitäten im Weltmarkt. Wir sind jetzt negativ betroffen. Wenn diese Lieferkette auseinanderreißt und wir nicht alles substituieren können über Zulieferungen, führt das zu Problemen in Sachsen-Anhalt", sagte Schulze. Der Minister betont, der Austausch mit den Vertretern von Dow Chemical sei bisher konstruktiv gewesen. "Ich erlebe aber gerade, dass sich vielleicht auch aufgrund von Entscheidungen, die nicht in Europa getroffen werden, neue Ausgangsbedingungen ankündigen. Und da müssen wir jetzt gemeinsam schauen, was wir daraus machen."
Die deutsche Chemieindustrie steht derzeit insgesamt unter erheblichem Druck. Ein zentrales Problem sind die hohen Energiekosten. Die Auslastung liegt teilweise deutlich unter den vorhandenen Kapazitäten. Zudem stehen deutsche Chemieunternehmen unter zunehmendem Konkurrenzdruck, besonders aus China./cki/DP/zb
Quelle: dpa-Afx