DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der jüngst verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat sein Krisenjahr mit einem zweistelligen Milliardenverlust beendet. Höheren Beschaffungskosten für Erdgas nach dem Wegfall der Lieferungen Russlands belasteten stark. Zudem drückte die Trennung vom Russland-Geschäft das Ergebnis. Allein die Entkonsolidierung der russischen Tochtergesellschaft Unipro habe zu einem Verlust von 4,4 Milliarden Euro geführt, teilte Uniper am Freitag in Düsseldorf bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mit. Wie bereits bekannt schrieb Uniper unterm Strich vergangenes Jahr 19 Milliarden Euro Verlust. Der Konzern hatte bereits vor zwei Wochen vorläufige Eckdaten vorgelegt.

Demnach belief sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) auf minus 10,9 Milliarden Euro, nach plus 955 Millionen Euro im Vorjahr. Der bereinigte Konzernfehlbetrag lag bei 7,4 Milliarden Euro nach einem Überschuss von 743 Millionen Euro 2021. Bei beiden Kennziffern werden nicht-operative bilanzielle Bewertungseffekte und nicht fortgeführte Geschäfte ausgeklammert. Für das laufende Jahr erwartet das Management bei beiden Kennziffern bessere Werte.

Die Bundesregierung hatte Uniper vergangenes Jahr retten müssen, weil der Konzern durch die ausbleibenden russischen Gaslieferungen in Schieflage geraten war. Um die Kunden, zu denen mehr als 500 Stadtwerke zählen, weiter beliefern zu können, muss Uniper seitdem Gas zu viel höheren Preisen auf dem Weltmarkt einkaufen. Die Staatshilfen belaufen sich auf bis zu 34,5 Milliarden Euro. Der Bund als Eigentümer hält seit Ende vergangenen Jahres 99,1 Prozent an Uniper./lew/ngu/mis

Quelle: dpa-Afx