NEW YORK (dpa-AFX) - Der schweizerische Rohstoffkonzern Glencore hat laut Untersuchungen der US-Behörden in verschiedenen Ländern, etwa in Brasilien, Venezuela und der Elfenbeinküste, Behördenvertreter bestochen. Dabei hätten die Schmiergeldzahlungen laut dem New Yorker Staatsanwalt Damian Williams den Betrag von 100 Millionen Dollar überschritten.

Unter anderem seien auch Gelder an Richter gegangen, um eine Verfolgung durch die Behörden in den betroffenen Ländern zu verhindern. "Bestechung war bei Glencore ein Teil der Unternehmenskultur", sagte Williams am Dienstag bei einer Medienkonferenz zu dem Fall in Washington.

Laut Generalstaatsanwalt Merrick Garland hat das Unternehmen aber nicht nur während rund zehn Jahren in sieben Ländern der Welt diverse Behördenvertreter bestochen. Es habe auch die Rohstoffpreiskurse manipuliert, um sich zu bereichern, sagte Garland.

Der Konzern und zwei seiner ehemaligen Angestellten haben sich in dem Fall schuldig bekannt. Glencore muss nun eine Buße von über 1,1 Milliarden US-Dollar zahlen. Der Chef der Rohstoffhandelsbehörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission), Rostin Behnam, sprach vom höchsten Vergleich in der Geschichte seiner Behörde.

Damit wollten die Verantwortlichen auch ein Exempel statuieren, wie ihnen bei der Medienkonferenz klar zu entnehmen war. "Niemand steht über dem Gesetz und wir werden weiterhin Gesellschaften verfolgen, die unsere Gesetze brechen", sagte Williams./tv/AWP/he

Quelle: dpa-Afx