Die deutschen Aktien-Nebenwerte-Indizes haussieren und der DAX notiert nach deutlichen Gewinnen in den vergangenen Monaten nur noch knapp unter dem Rekordhoch. Von Euphorie kann in der Anlegerschaft aber dennoch keine Rede sein. Viele Marktteilnehmer wittern vielmehr an fast jeder Ecke Risiken und warten fast sehnsüchtig auf eine Korrektur. So weist der wöchentlich ermittelte Börse Frankfurt Sentiment-Index unter den befragten institutionellen Anlegern einen Bärenanteil von 46 Prozent aus und einen Bullenanteil von 32 Prozent.

Euphorie sieht wahrlich anders aus und weil dem so ist, darf das als positiv zu interpretierender Kontraindikator gewertet werden. Denn wie heißt es so schön in einem mit mehr als nur einem Körnchen an Wahrheit ausgestatteten Börsenspruch: "Eine Hausse am Aktienmarkt wird in der Depression geboren, sie reift in der Skepsis und stirbt in der Euphorie."

Ein negatives Ereignis kann natürlich trotzdem jederzeit für einen Kursumschwung nach oben sorgen. In den vergangenen acht Jahren war es aber so, dass sich die Aktienkurse letztlich stets an einer Wand der Angst entlang nach oben gehangelt haben. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet darf man den politischen Problemen in Europa und US-Präsident Donald Trump als Störenfried fast dankbar dafür sein, dass sie auch weiterhin die Risikowahrnehmung unter den Anlegern hochhalten.

Setzt sich das im laufenden Bullenmarkt seit März 2009 zu beobachtende Szenario weiter fort, konnte es sich auch jetzt noch als lohnend erweisen, auf deutsche Aktien zu setzen. Die Analysten bei der Société Générale scheinen das ähnlich zu sehen. Zumindest trauen sie selbst ausgewählten deutschen Standardwerten noch einiges an Kurspotenzial zu. Bei fünf Vertretern aus dem DAX versprechen die hauseigenen Kursziele inklusive der erwarteten Dividendenzahlungen sogar eine Gesamtperformance von mindestens 20 Prozent. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren sie mit zu diesen Favoriten der Société Générale.

Auf Seite 2: Fresenius





Fresenius-Aktie



Eine nennenswerte Performance versprechen sich die Analysten der Société Générale unter anderem von Fresenius. Das Kursziel beträgt hier 90,00 Prozent, eine Vorgabe, die sich um 19,2. Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt. Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2017 erwartete Anhebung der Ausschüttung von 0,62 auf 0,68 Euro. Daraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 0,9 Prozent.

Beliebt ist der Gesundheitskonzern bei den Anlegern allgemein, weil es sich um einen der relativ wenigen wirklich beständigen Wachstumsaktien unter den 30 Dax-Mitgliedern handelt. Zuletzt hat das Unternehmen für 2016 das 13. Rekordjahr in Folge gemeldet. Zudem war von einer weiteren Expansion die Rede. Den Angaben zufolge liegt die Messlatte unter Ausklammerung von nie völlig auszuschließenden Großakquisitionen beim Umsatz für 2020 bei 43-47 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 11,2 Prozent. Das Konzernergebnis soll 2020 auf 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro steigen.

Von 2013 bis 2016 legten die Umsätze bereits kontinuierlich von 20,331 Milliarden auf 29,083 Milliarden Euro zu. Geht es nach der Société Générale, dann werden bis 2019 daraus 39,259 Milliarden Euro. Beim angepassten Gewinn je Aktie, der sich von 2013 bis 2016 von 1,87 Euro auf 2,82 Euro erhöht hat, sollen bis zum übernächsten Jahr 4,51 Euro herausspringen. Das KGV würde sich so von 23,2 auf Basis des Ergebnisses für 2016 bis zum Ende des genannten Zeitraums auf 16,7 ermäßigen.

Auch in Sachen Dividendenpolitik darf Fresenius übrigens getrost als Wachstumstitel eingestuft werden. Für das Geschäftsjahr 2016 gab es 13 Prozent mehr als der Konzern für 2015 gezahlt hatte. Zudem handelte ist sich um die 24. Dividendenerhöhung in Folge. Das ist eine schöne Tradition, die nach dem Willen der Société Générale bis auf weiteres eine Fortsetzung finden soll. Für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 rechnen sie jedenfalls mit Dividendenzahlungen von 0,75 Euro und 0,83 Euro.

Charttechnik





Bei Fresenius handelt es sich charttechnisch gesehen um einen echten Dauerläufer. Die Aktie, die im Jahr 2002 noch bei 2,38 Euro gehandelt wurde, legte alleine von Juli 2009 bis Februar 2017 von 11,95 Euro auf 76,98 Euro zu. Der langfristige Aufwärtstrend ist somit eingeschränkt intakt und solange das so bleibt, eignet sich der Titel weiterhin als ein Basisinvestment.

Portrait



Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante Versorgung von Patienten. Mit über 250.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern ist Fresenius heute eines der führenden Unternehmen im Gesundheitsbereich weltweit.

Zur Fresenius-Gruppe gehören vier eigenständig agierende Unternehmensbereiche, die Marktführer in Wachstumsbereichen des Gesundheitssektors sind: Fresenius Medical Care ist weltweit führend bei der Behandlung von chronischem Nierenversagen. Fresenius Helios ist Deutschlands größte Kliniken-Gruppe. Fresenius Kabi bietet lebensnotwendige Medikamente, Medizinprodukte und Dienstleistungen für kritisch und chronisch Kranke. Fresenius Vamed ist spezialisiert auf das Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen.

Auf Seite 3: SAP





SAP-Aktie



Der zweite Mitfavorit aus dem DAX, von dem sich die Société Générale eine wirklich überzeigende Performance auf Sicht von zwölf Monaten verspricht, heißt SAP. Das Kursziel beträgt in diesem Fall 111,00 Euro. Das ist gleichbedeutend mit einem Kurspotenzial von 21,9 Prozent. Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2017 erwartete Dividende von 1,25 Euro je Aktie, woraus sich eine potenzielle Dividendenrendite von 1,37 Prozent errechnet.

Ähnlich wie Fresenius ist der Software-Konzern ebenfalls getrost als waschechter Wachstumstitel einzustufen. Das Unternehmen hat es geschafft, den Umsatz von 2013 bis 2016 von 16,819 Milliarden auf 22,062 Milliarden Euro zu verbessern. Bis 2019 sehen die Schätzungen der Société Générale einen weiteren stetigen Anstieg bis auf 27,069 Milliarden Euro vor.

Mit dem Gewinn der Walldorfer ging es in den vergangenen Jahren nur moderat aufwärts. Konkret stieg das Ergebnis je Aktie von 2013 bis 2016 von 3,37 Euro auf 3,88 Euro. Künftig soll es aber wieder etwas dynamischer zugehen. Die Analysten bei dem französischen Kreditinstitut halten bis 2019 jedenfalls eine Gewinnverbesserung bis auf 5,13 Euro je Aktie für möglich. Das geschätzte KGV würde sich damit dann auf 17,75 belaufen.

In Sachen Dividenden hat Europas größter Softwarekonzern für 2016 eine Erhöhung von 1,10 Euro auf 1,15 Euro je Aktie anvisiert. Geht es nach der Société Générale sollen für 2017 wie bereits erwähnt daraus dann 1,25 Euro je Aktie werden. Für 2018 und 2019 soll es gemäß der Prognosen dann 1,37 Euro und 1,57 Euro geben.

Nach einem gut verlaufenen vierten Quartal und insgesamt erreichten Geschäftszielen im Vorjahr hatte die Gesellschaft die Erwartungen für das laufende Jahr sowie den mittelfristigen Ausblick für 2020 erhöht. Der Umsatz soll sich in drei Jahren auf 28-29 Milliarden Euro belaufen und nicht wie bisher anvisiert 26-28 Milliarden Euro. Für das Betriebsergebnis wurde die Prognosespanne auf 8,5 bis 9,0 Milliarden von bisher 8,0-9,0 Milliarden Euro am unteren Ende angehoben.

Charttechnik





Wer bei SAP in den vergangenen 15 Jahren am Ball war, der dürfte sich kaum beschweren. Schließlich ist die Notiz von 2002 bis 2017 von 10,41 auf 91,07 Euro gestiegen. Ansprechend fällt auch die Bilanz im laufenden Bullenmarkt aus, notierte der Titel doch im Oktober 2008 im Tief noch bei 23,45 Euro. Nach guten Geschäftszahlen hat die Aktie in den vergangenen Monaten auf dem Weg nach oben einen Zahn zugelegt. In Serie aufgestellte neue Rekorde haben dabei den langfristigen Aufwärtstrend als völlig intakt untermauert

Portrait



SAP (die Abkürzung SAP steht für Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung.) ist im Bereich Unternehmensanwendungen weltweit der umsatzstärkste Anbieter von Software und Softwareservices. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist die 1972 gegründete Gesellschaft weltweit der drittgrößte unabhängige Softwarehersteller. Der Konzern hat 345.000 Kunden in mehr als 180 Ländern, es werden mehr als 84.100 Mitarbeiter in über 130 Ländern beschäftigt und man verfügt über 100 Innovations- und Entwicklungszentren. Als Marktführer von Unternehmenssoftware sieht sich SAP im Mittelpunkt der aktuellen Technologierevolution. Das Leitprinzip lautet "Run Simple". Etwas überhöht auf der Firmen-Webpage dargestellt heißt das, man will nicht nur den Kunden helfen, ihre Geschäftsabläufe zu optimieren, sondern auch das Leben von Menschen auf der ganzen Welt verbessern.

Auf Seite 4: Deutsche Telekom





Deutsche Telekom-Aktie



Der Deutschen Telekom traut die Société Générale einen Kursanstieg bis auf 19,50 Euro zu. Damit die Kalkulation aufgeht, musste dieser DAX-Vertreter um 21,9 Prozent zulegen. Neben diesen Kursgewinnen winkt auch eine ansehnliche Dividendenrendite. Die Franzosen kalkulieren für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Zahlung von 0,62 Euro, was wie schon für 2016 eine Anhebung um sechs Cent bedeuten würde. Gemessen am aktuellen Kurs wäre das gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 3,875 Prozent.

Im Vorjahr hat der Konzern letztlich durchwachsene Zahlen präsentiert. Im vierten Quartal bewegte sich der Umsatz mit 19,54 Milliarden Euro zwar leicht über der Konsensschätzung der Analysten. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA, das die operative Ertragskraft misst, verbesserte sich um 2,4 Prozent auf 5,265 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten im Schnitt aber 5,3 Milliarden Euro erwartet. Der freie Cashflow verringerte sich auf 893 Millionen von 998 Millionen Euro. Auch hier hatten Analysten im Konsens mit rund einer Milliarde Euro ebenfalls mehr erwartet.

Für das laufende Jahr stellen die Bonner nun einen Anstieg des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen um knapp vier Prozent auf rund 22,2 Milliarden Euro in Aussicht. Beim freien Cashflow sollen mit rund 5,5 Milliarden Euro rund zwölf Prozent mehr herausspringen als 2016.

Die rechnet beim Umsatz in diesem Jahr mit 73,053 Milliarden Euro und für 2018 mit 74,750 Milliarden Euro. Das wäre gleichbedeutend mit Steigerungsraten von 2,7 Prozent und 2,3 Prozent. Was den Gewinn je Aktie anbelangt, sollen den Kalkulationen der Franzosen zufolge in diesem Jahr 1,15 Euro nach zuletzt 1,06 Euro herausspringen. 2018 soll diese Kennziffer dann auf 1,26 Euro zulegen. Das würde Steigerungsraten von 8,5 Prozent und 9,6 Prozent entsprechen. Für das kommende Jahr errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 12,7.

Bei der Dividende geht die Société Générale für das laufende und das nächste Geschäftsjahr mit erneuten Anhebungen von jeweils elf Prozent aus. Nach einer Anhebung von 0,50 Euro auf 0,56 Euro je Aktie für 2016 wären das dann 0,62 Euro und 0,68 Euro. Der Analystenkonsens ist hier momentan sogar noch etwas optimistischer.

Charttechnik





Durch ihre im Zuge der im Jahr 2000 geplatzten TMT-Blase erlittenen Kursverluste hat die im Jahr 1996 als damals noch gefeierte Volks-Aktie der Aktien-Kultur einen Bärendienst erwiesen. Aber nach viel Tristesse ist es dem Titel seit dem Jahr 2013 immerhin gelungen, sich ein wenig nach oben zu arbeiten. Allerdings ist der Elan zuletzt schon wieder versiegt und gemessen an dem Stand von vor zwei Jahren tritt die Notiz nur auf der Stelle. Neue charttechnische Handlungssignale gibt es hier im Grunde genommen erst dann, wenn die zuletzt gültige Bandbreite von 14,00 bis 17,60 Euro nach unten oder nach oben verlassen wird.

Portrait



Mit rund 165 Millionen Mobilfunk-Kunden, 28,5 Millionen Festnetz- und 18,5 Millionen Breitband-Anschlüssen sieht sich die Deutsche Telekom als führender europäischer Telekommunikations-Anbieter. Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Internet und Internet-TV für Privatkunden sowie Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnik für Groß- und Geschäftskunden an.

Die Deutsche Telekom ist in mehr als 50 Ländern vertreten. Im Geschäftsjahr 2016 wurde mit weltweit rund 218.300 Mitarbeitern ein Umsatz von 73,1 Milliarden Euro erwirtschaftet - rund 66 Prozent davon außerhalb Deutschlands. Um weiterhin erfolgreich zu sein, versucht man sich, von einer klassischen Telefongesellschaft hin zu einer Servicegesellschaft ganz neuen Typs zu wandeln.

Auf Seite 5: Linde





Linde-Aktie



Einiges an Potenzial traut die Société Générale auch der Aktie von Linde zu. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 190,00 Euro versehen. Das bewegt sich um 23,7 Prozent über den aktuellen Notierungen. Hinzu kommt für 2017 eine erwartete Dividendenzahlung von 3,90 Euro je Aktie. Das käme zum derzeitigen Kurs einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent gleich.

In den vergangenen Jahren hatte der Gase- und Anlagebaukonzern allerdings nicht die allerbeste Zeit. Der Umsatz konnte zwar von 2013 bis 2016 moderat gesteigert werden, aber bei der Gewinnentwicklung hakte es. 2016 lag das Ergebnis je Aktie mit 7,87 Euro sogar unter dem Wert von 8,19 Euro aus dem Jahr 2013. Kein Stoff, aus dem Anlegerträume gewebt sind und folgerichtig hat sich letztlich auch der Kurs nicht bewegt.

Künftig soll es aber wieder besser laufen. Zumindest sind die Analysten der Société Générale für die Gewinnentwicklung relativ zuversichtlich gestimmt. So soll sich der Gewinn je Aktie in diesem Jahr von 7,87 Euro auf 8,52 Euro verbessern. In den beiden kommenden Jahren sollen dann 9,39 Euro bzw. 10,31 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis würde sich das KGV auf 14,9 verringern.

Auch bei der Dividende wird mit stetigen Zuwächsen gerechnet. Nach einer Anhebung des Ausschüttungssatzes für 2016 von 3,45 Euro auf 3,70 Euro sollen 2017 dann 3,90 Euro je Anteilsschein fließen. Die Dividendenprognosen für 2018 und 2019 betragen 4,20 Euro und 4,50 Euro. Bei einer Ausschüttungsquote von rund 46 Prozent für 2017 scheint die Zahlung finanzierbar zu sein.

Mut hinsichtlich wieder besserer Zeiten macht die Tatsache, dass die im Schlussquartal 2016 den Angaben zufolge anzogen. So kletterte das operative Ergebnis um 8,4 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Insgesamt lagen die gemeldeten Zahlen leicht über den Erwartungen. Der Ausblick auf das laufende Jahr bewegte sich im Rahmen der bisherigen Prognosen. Zur Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair sahen sich die Verantwortlich im bisher kommunizierten Zeitplan. Die Fertigstellung des Fusionsvertrages ist demnach für Ende April oder Anfang Mai geplant.

Charttechnik





Bei der Würdigung des Chartbildes von Linde muss man zweierlei Maß anwenden. Von 2013 bis 2015 lief es für den DAX-Vertreter wie am Schnürchen. Der Kurs kletterte da von 22,83 Euro auf 193,85 Euro. Doch nach diesem Gipfelsturm ging dann der Elan verloren und letztlich tritt die Notiz nun schon seit März 2013 per Saldo nur noch auf der Stelle. Aus einer Outperformance zum DAX ist dadurch zuletzt eine Underperformance geworden. Erst wenn sich dieses Kräfteverhältnis wieder zugunsten von Linde wandelt, ist der Titel auch charttechnisch wieder einen Blick wert.

Portrait



Als ein weltweiter Marktführer für Industrie-, Prozess- und Spezialgase und als Engineering-Unternehmen hat die Linde Group mit ihren Produkten und Leistungen Berührungspunkte zu nahezu jeder Branche. Aktiv ist die Gesellschaft dabei mit rund 60.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern.

Das Unternehmen ist in drei Divisionen aufgeteilt: Industriegase & Medizinische Gase, Anlagenbau und sonstige Aktivitäten. Die größte Division Gases gliedert sich innerhalb der drei Segmente EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), Asien/Pazifik sowie Amerika in neun Regional Business Units(RBUs). Darüber hinaus hat Linde für die Gases Division fünf sogenannte Global Governance Centres (GGCs) eingerichtet, die zentral gesteuert werden und regionenübergreifend agieren: GGC Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und Flaschengase), GGC Electronics (Elektronikgase), GGC Healthcare, GGC Operations und GGC Deliver. Hinzu kommt die konzernweit tätige Funktion Opportunity & Project Development.

Auf Seite 5: Vonovia





Vonovia-Aktie



Am meisten Potenzial zum Geld verdienen unter den 30 DAX-Mitgliedern macht die Société Générale bei Vonovia aus. Diese Erwartungshaltung speist sich aus einem Kursziel von 40,00 Euro, das dem Kurs bei Zielerreichung einen Wertzuwachs von 22,9 Prozent verspricht. Hinzu kommt zumindest laut Prognose für 2017 auch noch eine Dividendenzahlung von 1,41 Euro je Aktie. Das wäre dann gleichzusetzen mit einer Dividendenrendite von 4,33 Prozent.

Für das Geschäftsjahr sollen die Aktionäre bereits eine um knapp ein Fünftel höhere Dividende erhalten. Konkret ist eine Zahlung von 1,12 Euro vorgeschlagen. Grundsätzlich will das Unternehmen im Zuge der verfolgten Dividendenpolitik einen gleichbleibenden Anteil des operativen Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Sollte das Unternehmen das selbstgesteckte Ziel für 2017 erreichen, würde dies ein Plus von rund 18 Prozent in der Dividende bedeuten. Die Société Générale hält sogar eine Anhebung um 25,9 Prozent für möglich und für 2018 um 15,2 Prozent auf dann 1,62 Euro.

Möglich gemacht hat die geplante höhere Ausschüttung für 2016 ein im Vorjahr von 608 Millionen auf 760,8 Millionen Euro gestiegener operativer Gewinn. Zudem gelang es, die Leerstandsquote von 2,7 Prozent auf 2,4 Prozent zu reduzieren. Jüngst hieß es außerdem, man komme inzwischen bei der Finanzierung ohne immobilienbesicherte Wertpapiere aus. Außerdem seien die durchschnittlichen Finanzierungskosten auf 2,1 Prozent gesunken.

Mit Blick auf 2017 stellt der Vorstand über Berücksichtigung der Conwert-Übernahme einen operativen Gewinn von 860 bis 910 Millionen Euro in Aussicht. Anders als in den vergangenen Jahren, als man stark vom Kauf von Portfolien und anderen Immobilienunternehmen profitierte, liegt der Fokus jetzt mehr auf organisches Wachstum.

Den Schätzungen der zufolge sollen die 2016 von 2,035 Milliarden auf 2,186 Milliarden Euro verbesserten Mieteinnahmen in diesem Jahr auf 2,519 Milliarden Euro steigen und im kommenden Jahr dann 2,691 Milliarden Euro erreichen. Beim Nettoinventarwert auf Liquidationsbasis wird 2017 mit einem Anstieg von 36,6 Euro auf 40,7 Euro gerechnet. Für 2018 taxieren die Analysten diese Kennziffer auf 43,8 Euro.

Charttechnik





Nach dem Börsengang im Juli 2013 hat sich der Aktienkurs von Vonovia gegenüber dem Ausgabepreis von 16,50 Euro je Anteilsschein zunächst bis März 2015 locker mehr als verdoppelt. Danach folgte bis Januar 2016 eine Korrektur, bevor es dann bis August 2016 bis auf die aktuell noch gültige Rekordhoch von 36,81 Euro ging. Anschließend musste der Titel wieder etwas kräftiger durchatmen, doch seit Dezember versucht sich die Notiz wieder nach oben zu hangeln. Insgesamt präsentiert sich das Chartbild konstruktiv, ein neues prozyklisches Kaufsignal würde aber erst bei neuen Bestmarken generiert.

Portrait



Vonovia SE ist Deutschlands führendes bundesweit aufgestelltes Wohnungsunternehmen. Das Unternehmen besitzt und verwaltet rund 392.000 Wohnungen in allen als attraktiv eingestuften Städten und Regionen in Deutschland. Der Portfoliowert liegt bei mehr als 27 Milliarden Euro. Die Vorgabe lautet, nachhaltig in Instandhaltung, Modernisierung und den seniorenfreundlichen Umbau der Gebäude zu investieren. Zudem will das Unternehmen zunehmend neue Wohnungen durch Nachverdichtung und Aufstockung bauen. Seit 2013 ist das in Bochum ansässige Unternehmen börsennotiert, seit September 2015 im DAX 30 gelistet. Zudem wird die Vonovia SE in den internationalen Indizes STOXX Europe 600, MSCI Germany, GPR 250 sowie EPRA/NAREIT Europe geführt. Vonovia beschäftigt rund 7.400 Mitarbeiter.